Positive Konjunkturdaten schüren Sorgen vor geldpolitischer Straffung.
Die New Yorker Börse hat am Freitag deutlich schwächer geschlossen. Zum Wochenschluss haben an der Wall Street gute Konjunkturdaten Sorgen vor einer unerwartet straffen Geldpolitik geweckt.
Der Dow Jones Industrial Index fiel um 185,18 Punkte oder 1,05 Prozent auf 17.535,32 Einheiten. Der S&P-500 Index gab 17,50 Punkte oder 0,85 Prozent auf 2.046,61 Zähler ab und musste damit bereits seine dritte Verlustwoche in Folge hinnehmen. Dies ist bereits die längste Minusserie in vier Monaten. Der Nasdaq Composite Index reduzierte sich um 19,66 Einheiten oder 0,41 Prozent auf 4.717,68 Zähler.
In den USA hatten die Einzelhandelsumsätze im April überraschend stark zugelegt. Zudem hatte sich die Stimmung der US-Verbraucher im Mai unerwartet deutlich aufgehellt. Dies weckte Börsianern zufolge Befürchtungen, dass die Notenbank den Leitzins doch schneller als gedacht weiter anheben könnte. Höhere Zinsen aber würden Aktien im Vergleich zu Anleihen weniger attraktiv erscheinen lassen.
Die großen Einzelhandelsketten konnten zunächst nicht von der guten Stimmung der US-Verbraucher profitieren, da die Konsumenten wohl zunehmend im Internet einkaufen. So ging es zum Beispiel für die Aktien von J.C. Penney 2,8 Prozent nach unten. Die Verkäufe der Kaufhaus-Kette waren im ersten Quartal unerwartet schwach ausgefallen. Der Umsatz schrumpfte um fast 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, zudem schrieb J.C. Penney abermals einen Verlust.
Noch trüber sah es für den Rivalen Nordstrom aus, dessen Aktien um mehr als 13 Prozent abrutschten. Angesichts mauer Geschäfte im ersten Quartal hatte die Kaufhaus-Kette ihr Gewinnziel für das laufende Jahr kappen müssen.
Apple-Papiere machten nur einen kleinen Teil ihrer Vortagesverluste wett und stiegen um moderate 0,20 Prozent. Der iPhone-Hersteller hatte 1 Milliarde US-Dollar (880 Millionen Euro) in den chinesischen Uber-Rivalen Didi Chuxing investiert.
Die Aktien des Agrarchemiekonzerns Monsanto verteidigten ihre kräftigen Gewinne vom Vortag und legten 2,1 Prozent zu. Am Donnerstag hatten die Papiere von Übernahmespekulationen profitiert und waren um mehr als 8 Prozent gestiegen. Sowohl der Chemiekonzern BASF als auch der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer sollen laut Medienberichten Interesse an dem Saatgut- und Pflanzenschutz-Giganten haben.