Wall Street

US-Börsen zur Eröffnung schwächer

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Der Dow Jones Industrial Index verlor 157,76 Einheiten oder 0,88 Prozent.

Die US-Börsen haben am Dienstag kurz nach Handelsbeginn schwächer tendiert. Gegen 15.50 Uhr fiel der Dow Jones Industrial Index um 157,76 Einheiten oder 0,88 Prozent auf 17.694,72 Zähler. Der S&P-500 Index verlor 18,75 Punkte oder 0,91 Prozent auf 2.041,56 Zähler. Der Nasdaq Composite Index sank ebenso um 49,26 Punkte oder 1,04 Prozent auf 4.691,44 Einheiten.

Der Kursrutsch der Übersee-Börsen belastete auch die Wall Street. Die USA stehen jedoch konjunkturell solide da. Einen weiteren Indikator lieferte heute das NFIB-Mittelstandsbarometer. Demnach planen mehr Kleinunternehmen im November die Löhne für die kommenden Monate zu erhöhen.

Vor diesem Hintergrund rückt bereits in dieser Woche zunehmend die FOMC-Sitzung der US-Notenbank Fed in den Fokus, die in der kommenden Woche ansteht. "Sollte die Forward Guidance, wonach die Leitzinsen noch für eine beträchtliche Zeit auf dem derzeit niedrigen Niveau verharren, tatsächlich wegfallen, dürften die Zinsfantasien deutlich zunehmen", kommentierten die Experten der Helaba. Damit wäre der Boden für eine Zinserhöhung im ersten Halbjahr 2015 bereitet - es wäre die erste seit dem Sommer 2006.

Im Tagesverlauf stehen noch Daten zum US-Großhandelsumsatz für Oktober an. Hier wird im Konsensus ein Rückgang von 0,1 Prozent erwartet.

Im Branchenvergleich wechselte vor allem der Energiesektor den Trend und präsentierte sich als stärkste Branche. PDC Energy kletterten satte 4,26 Prozent und Rex Energy Corporation stemmten sich gegen den Trend und stiegen um 2,59 Prozent. Das könnte als Gegenbewegung zu den gestrigen Verlusten erklärt werden. Der niedrige Ölpreis lässt auch Elektroautos weniger attraktiv erscheinen. Die Tesla-Titel fielen 3,28 Prozent.

Der Finanzsektor hingegen musste deutliche Verluste hinnehmen. Die weltgrößten Banken benötigen mehr Kapital um die Krise abzufedern, heißt es laut Bloomberg. Die Fed möchte stringentere Anforderungen als die des internationalen Standards. Die Fed schlug heute risikobasierte Kapitalvorschriften vor. Die zusätzlichen Anforderungen könnten Firmen wie Goldman Sachs und Morgan Stanley unter Druck setzen, weil diese mehr auf kurzfristiges Funding angewiesen sind. Die Aktien von Goldman Sachs verloren daraufhin 1,53 Prozent, die Papiere von Morgan Stanley sanken 1,61 Prozent, ebenso fielen die Titel von JPMorgan Chase um 1,16 Prozent sowie die von Citigroup um 1,61 Prozent.

Außerdem erwägt die US-Börsenaufsicht SEC offenbar drastische Schritte gegen die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P). Die Behörde plane, das Unternehmen von Kreditbewertungen für durch Gewerbeimmobilien besicherte Anleihen auszuschließen, hieß es laut Bloomberg. Die SEC wirft den Kreditwächtern vor, die Rating-Kriterien aufgeweicht zu haben, um die Geschäfte auszuweiten. Für die die S&P-Tochter McGraw Hill Financial ging es um 1,67 Prozent nach unten.

Weiters sorgte unter den Einzelwerten die Papiere von Sony für Aufruhr. Die Hacker, die gigantische Datenbestände beim Hollywood-Studio Sony Pictures ausgeplündert haben, wollten laut einem Medienbericht zunächst Geld erpressen. Später hieß es, es solle die Filmaufführung von "The Interview" über Nord Korea und Kim Jong-Un verhindert werden. Die Papiere gaben fast drei Prozent nach.

Facebook macht den nächsten Schritt zu einer besseren Suche im Online-Netzwerk. Nun können Nutzer eigene Einträge sowie die ihrer Freunde nach bestimmten Wörtern durchsuchen, die Funktion läuft auch in der Smartphone-App. Facebook tat sich bisher schwer damit, seinen mehr als 1,3 Milliarden Nutzern eine einfache und effiziente Suchfunktion für die vielen Einträge anzubieten. Die Titel verloren 1,82 Prozent.
 

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