Verluste an der Wall Street

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Die US-Börsen sind vor allem von Inflationssorgen belastet worden und haben Verluste verbucht. Insbesondere Finanzwerte zeigten sich schwach. Nicht nur der Einbruch des Konjunktur-Index der New Yorker Notenbank wirkte sich negativ auf die Marktstimmung aus, sondern auch die deutlich stärker als erwartet gestiegenen Erzeugerpreise.

Hinzu kam, dass sich auch die Stimmung unter den US-Häuserbauern etwas eingetrübt hat. Auch bei der Industrieproduktion wurden gemischte Daten veröffentlicht.

Zum Jahresende sendet die US-Industrie gemischte Konjunktursignale: Sie steigerte ihre Produktion im November zwar unerwartet deutlich. Im gesamten Verarbeitenden Gewerbe legte der Ausstoß um 0,8 % im Vergleich zum Vormonat zu, wie die US-Notenbank mitteilte.

Die Industrie im US-Bundesstaat New York hat im Dezember allerdings drastisch an Fahrt verloren. Der Index für das Verarbeitende Gewerbe sank auf plus 2,55 Punkte von plus 23,51 Zählern im November, wie die New Yorker Federal Reserve mitteilte. Es war der stärkste Rückgang seit Erhebung des Indikators vor 8,5 Jahren.

Dies dürfte die Aussichten auf eine rasche Erholung der Industrie dämpfen, denn Analysten hatten mit einem Anstieg auf plus 24 Punkte gerechnet. Die Daten gelten als wichtiger Frühindikator für die gesamte Industrie in den USA.

Der NAHB-Hausmarktindex fiel von 17 Punkten im November auf nun 16 Punkte. Einziger Lichtblick war die Industrieproduktion dagegen legte im November auf Monatssicht etwas stärker als prognostiziert zu, nämlich um 0,8 %. Volkswirte hatten mit einem Plus von 0,5 % gerechnet.

Der Chef der US-Notenbank Fed, Ben Bernanke, schließt in der Zukunft einen Anstieg der Leitzinsen in den USA nicht aus. Wenn die Wirtschaft ihre Erholung fortsetze, könnte es angemessen werden, die Zinsen anzuheben, erklärte Bernanke. Bisher gebe es nicht viele Hinweise darauf, dass der Aktienmarkt derzeit eine Blase bilde.

Mit mehr als 2 Jahren Verzögerung ist der neue "Dreamliner" von Boeing zu seinem Jungfernflug gestartet. Wegen technischer Probleme musste der Erstflug der Boeing 787 in der Vergangenheit immer wieder verschoben werden. Das am 8. Juli 2007 erstmals der Öffentlichkeit gezeigte Flugzeug hat bereits reichlich Vorschlusslorbeeren erhalten und schon Hunderte Bestellungen kassiert. Für den Erstflug waren insgesamt rund vier Stunden zum Test der verschiedenen Systeme angesetzt, bevor das Flugzeug wieder auf dem Boeing-Flugplatz bei Seattle landen sollte. Boeing-Papiere verloren um 0,68 % auf 55,67 Dollar.

Unter den Aktien von Fluggesellschaften gaben insbesondere die Titel der UAL sowie der US Airways nach und büßten zwischen 4 und 5 % ein. Die International Air Transport Association schätzt, dass die Branche im kommenden Jahr weltweit bis zu 5,6 Mrd. Dollar verlieren könnte - das ist deutlich mehr als die bislang gedachten 3,8 Mrd. Dollar.

Die weltgrößte Fluggesellschaft Delta Air Lines rechnet in diesem Jahr mit einem Nettoverlust von 1,1 Mrd. Dollar. Die Umsatzentwicklung im 4. Quartal deute für 2010 aber eine Besserung an. Für dieses Jahr macht Delta-Chef Ed Bastian vor allem Verluste aus Absicherungsgeschäften bei Kerosin für das Minus verantwortlich. Diese seien zu Jahresbeginn angefallen, sagte Bastian. Die Aktien der Airline gaben in New York um 1,26 % auf 10,95 Dollar nach.

Die Titel des Kreditkarten-Unternehmens American Express verloren 0,78 % auf 40,96 Dollar. Die Aktien der Bank Wells Fargo schlossen hingegen mit einem Aufschlag von 0,67 % auf 25,66 Dollar. Sie profitierten von Plänen zur Rückzahlung der erhaltenen Staatshilfen. Zur Finanzierung ist eine Kapitalerhöhung von 10,4 Mrd. Dollar geplant. S&P Equity Research stufte die Aktie daraufhin von "Hold" auf "Buy" hoch. Das Kursziel senkten die Experten nur moderat um einen Dollar auf 32 Dollar.

Nach Zahlenvorlage brachen die Aktien von des Elektronik-Einzelhändlers Best Buy am Ende des S&P 500 um 8,46 % auf 41,53 Dollar ein. Vor allem der Ausblick auf die Bruttomarge im laufenden Quartal drückte auf die Stimmung.

Adobe Systems stiegen hingegen im Nasdaq 100 vor Bekanntgabe des Berichts zum 4. Geschäftsquartal um 1,62 % auf 36,36 Dollar und zählten damit zu den gefragtesten Werten. Gilead Sciences waren mit minus 3,53 % auf 45,30 Dollar nach einer negativen klinischen Studie zum Blutdruckmittel Darusentan schwächster Nasdaq-100-Wert.

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