Fed-Aussagen enttäuschen

Wall Street schließt im roten Bereich

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Dow Jones fiel um 114,02 Punkte oder 0,70% auf 16.222,17 Einheiten.

Der neue Kurs der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat die Anleger am Mittwoch enttäuscht und die US-Börsen in die Verlustzone gedrückt. Wie erwartet hat die Fed ihr milliardenschweres Anleihekaufprogramm um weitere 10 Mrd. Dollar auf 55 Mrd. Dollar zurückgefahren. Zudem wurde das Zinsversprechen ("forward guidance") geändert.

Der Dow Jones Industrial Index fiel um 114,02 Punkte oder 0,70 Prozent auf 16.222,17 Einheiten. Der S&P-500 Index gab 11,48 Punkte oder 0,61 Prozent auf 1.860,77 Zähler ab. Der Nasdaq Composite Index verlor 25,53 Einheiten oder 0,59 Prozent auf 4.307,60 Zähler.

Bisher hatte die Fed stets versprochen, den Zins erst zu erhöhen, wenn die Arbeitslosigkeit unter 6,5 Prozent falle. Künftig sollen jedoch zusätzliche ökonomische Daten stärker bei der Entscheidung gewichtet werden, da die Quote mit derzeit 6,7 Prozent diesem Ziel sehr nah gekommen ist, ohne dass die Wirtschaft sich nach Ansicht der Fed ausreichend erholt hat. Erstmals seit langem wurde in der "forward guidance" auf die Nennung einer konkreten Arbeitslosenquote verzichtet.

Darüber hinaus hat die US-Notenbank ihre Wachstumsprognosen bis 2016 etwas gesenkt. Im laufenden Jahr dürfte das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,8 bis 3,0 Prozent zulegen. Zuletzt hatte die Fed noch ein Wachstum von 2,8 bis 3,2 Prozent erwartet. Auch für die kommenden beiden Jahre senkte die Fed die Wachstumsprognose.

Die Investoren reagierten zunächst enttäuscht auf den neuen geldpolitischen Kurs der Fed. Die US-Bösen büßten zwischenzeitlich mehr als ein Prozent ein. Bis Handelsschluss konnten sie jedoch ihre Kursverluste wieder etwas eingrenzen. Im Dow Jones waren UnitedHealth (plus 2,51 Prozent) und Intel (plus 0,81 Prozent) unter den wenigen Kursgewinnern zu finden. Die Liste der Kursverlierer führten indessen Walt Disney (minus 1,79 Prozent) und Boeing (minus 1,45 Prozent) an.

Außerhalb des Dow verloren die Aktien von FedEx 0,14 Prozent auf 138,38 Dollar. Der Paketdienst hat wegen des schlechten Winterwetters seine Gewinnprognose kappte. Am Ende des laufenden Geschäftsjahres dürfte nur noch ein bereinigter Gewinn je Aktie von 6,55 bis 6,80 Dollar stehen. Bisher hatte FedEx mit bis zu 7,10 Dollar gerechnet.

Zahlen kamen zudem von Oracle. Im dritten Quartal stieg der Umsatz dank besserer Verkäufe von Hard- und Software zwar um 4 Prozent auf 9,3 Mrd. Dollar. Der Gewinn legte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2 Prozent auf unter dem Strich annähernd 2,6 Mrd. Dollar zu. Die Ergebnisse fielen damit jedoch etwas schwächer als erwartet aus. Oracle-Aktien gaben 0,75 Prozent auf 38,55 Dollar ab.

Wie der US-Chemiekonzern Dow Chemical ankündigte, soll der beschleunigt den Verkauf von Geschäftsteilen beschleunigt werden. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben bis Ende kommenden Jahres Geschäftsteile für 4,5 bis 6,0 Mrd. Dollar loswerden. Das sind 1,5 bis 2,0 Mrd. mehr als bisher angepeilt. Dow Chemical schlossen um moderate 0,12 Prozent leichter bei 49,61 Dollar.

Ins Visier der Anleger gerieten im US-Späthandel Ebay (minus 0,93 Prozent). Der für sein aggressives Auftreten bekannte Investor Carl Icahn forderte das Unternehmen zu einem Teilverkauf seines Bezahldienstes PayPal im Rahmen eines Börsengangs auf. Der Online-Händler solle 20 Prozent von PayPal an die Börse bringen.

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