US-Börsen

Wall Street schließt klar schwächer

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Der Dow Jones büßte 180,73 Einheiten oder 1,02 Prozent ein.

Die US-Börsen haben den Handel am Dienstag klar im Minus beendet. Neue, gut ausgefallene US-Konjunkturdaten sowie jüngste Aussagen von hochrangigen Notenbankern haben die Spekulationen um eine baldige Zinserhöhung wieder angeheizt und so für Abschläge an den Aktienmärkten gesorgt.

Der Dow Jones büßte 180,73 Einheiten oder 1,02 Prozent auf 17.529,98 Zähler ein. Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index fiel 19,45 Punkte (minus 0,94 Prozent) auf 2.047,21 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index gab 59,73 Einheiten oder 1,25 Prozent auf 4.715,73 Zähler ab.

Am Dienstag meldeten sich gleich mehrere wichtige US-Notenbanker zu Wort und schürten mit ihren Aussagen neue Zinssorgen unter den Anlegern. Nach Meinung von Dennis Lockhart, Präsident des Fed-Bezirks von Atlanta, könnte die Federal Reserve in diesem Jahr gleich mehrmals an der Zinsschraube drehen. Er geht von zwei bis drei Erhöhungen aus und erhält mit dieser Einschätzung Zustimmung vom seinem Kollegen aus San Francisco, John Williams.

Auch eine Zinserhöhung im Juni sei nicht vom Tisch, sagte Lockhart. Williams ergänzte zudem, dass im kommenden Jahr mit drei bis vier Zinsschritten zu rechnen sei.

Zu den Aussagen passte das solide Bild, dass die heutigen Konjunkturdaten von der US-Wirtschaft zeichneten. Die Inflationsrate ist im April erwartungsgemäß auf 1,1 Prozent gestiegen. Im März ist sie noch bei 0,9 Prozent gelegen. Gleichzeitig fiel die um Energie-und Lebensmittelpreise bereinigte Kernrate von 2,2 Prozent auf 2,1 Prozent. Die US-Notenbank strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an.

Daneben haben die Baugenehmigungen und die Baubeginne im April zugelegt und die US-Industrie hat deutlich mehr produziert. Die Gesamtproduktion stieg zum Vormonat um 0,7 Prozent und damit stärker als erwartet.

Die wieder gestiegenen Rohölpreise konnten die trübe Stimmung an den Aktienmärkten nicht aufhellen. Mit rund 48,45 Dollar notierte WTI zuletzt auf dem höchsten Stand seit November 2015. Auftrieb lieferten die Angebotsausfälle in Kanada und Nigeria, kommentierten die Analysten der Commerzbank.

Unternemensseitig rückten Home Depot mit Zahlen in den Fokus. Die Aktien gaben klare 2,47 Prozent ab, obwohl der Baumarktkonzern aus Atlanta nach der Vorlage von Zahlen zum ersten Geschäftsquartal seinen Ausblick für das Gesamtjahr erhöht hat. Der Umsatz werde 2016 voraussichtlich nun um mehr als sechs Prozent steigen, der Gewinn je Aktie sogar um annähernd 15 Prozent, teilte das Unternehmen mit.

Dagegen kamen die Quartalszahlen von TJX Companies gut bei den Anlegern an. Die Titel der Einzelhandelskette stiegen um 0,55 Prozent, nachdem sie ihre Gewinnprognose für das Gesamtjahr erhöht hatte und die vorgelegten Zahlen die Erwartungen von Analysten übertroffen hatten. Auch Agilent Technologies hat seinen Gewinnausblick für das laufende Geschäftsjahr angehoben, die Aktien zogen um klare 3,42 Prozent.
 

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