Schluss

Wiener Börse: ATX verliert 0,54 Prozent

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Gerüchte über EZB-Negativzinsen bewegen nur kurzfristig.

Die Wiener Börse hat am Mittwoch mit Abschlägen geschlossen. Der ATX fiel 14,13 Punkte oder 0,54 Prozent auf 2.607,34 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 23 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.630 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,06 Prozent, DAX/Frankfurt +0,09 Prozent, FTSE/London -0,25 Prozent und CAC-40/Paris -0,09 Prozent.

   An einem ereignisarmen Tag folgte die Wiener Börse den europäischen Leitindizes in die Verlustzone. Händler verwiesen auf Gewinnmitnahmen und Zurückhaltung vor der am Abend anstehende Veröffentlichung des jüngsten Sitzungsprotokoll der US-Notenbank als Belastungsfaktoren. US-Konjunkturdaten blieben im Rahmen der Erwartungen und konnte deswegen kaum für Bewegung sorgen.

   Gerüchte über eine Senkung der europäischen Leitzinsen in den negativen Bereich ließen die Kurse kurzfristig nach oben schnellen, die Aufschlägen kamen aber schnell wieder zurück. Die Europäische Zentralbank (EZB) erwägt einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge erstmals in ihrer Geschichte ernsthaft einen negativen Zins. Demnach könnte der unter dem Leitzins liegende sogenannte Einlagesatz auf -0,1 Prozent von derzeit 0,0 Prozent gekappt werden.

   Den heimischen Banken drohen indessen weitere Belastungen in Ungarn. Weil sie bei dem vor zwei Jahren vom Staat verordneten Umtausch von Fremdwährungskrediten zu fiktiven Wechselkursen ihre Vorgangsweise abgesprochen haben, sollen elf Banken nun insgesamt knapp 33 Mio. Euro Strafe bezahlen. Die Erste Bank Hungary soll umgerechnet 5,95 Mio. Euro bezahlen, Raiffeisen gut zwei Mio. Euro und UniCredit Bank Austria gut eine Mio. Euro. Erste Group Papiere sackten heute um 1,80 Prozent auf 24,58 Euro ab und Raiffeisen fielen 0,53 Prozent auf 26,99 Euro.

   Neben der Ukraine und Ungarn ist für die Raiffeisen Bank International auch Slowenien ein Markt, den sie verlassen könnte. Vor einem möglichen Exit soll in einer Hauptversammlung (HV) der defizitären Slowenien-Tochter am 23. Dezember eine Kapitalerhöhung fixiert werden, die in Summe knapp 40 Mio. Euro einbringen soll.

   Unter den weiteren Schwergewichten verbesserten sich Andritz um 0,31 Prozent auf 48,45 Euro und Immofinanz stiegen 0,32 Prozent auf 3,41 Euro. voestalpine gaben hingegen um 0,17 Prozent auf 35,92 Euro nach und OMV verloren 0,29 Prozent auf 36,20 Euro.

   Flughafen Wien stiegen vor dem Hintergrund eines positiven Analystenkommentars 1,20 Prozent auf 57,23 Euro. Die Wertpapierexperten von Kepler Cheuvreux haben am Mittwoch ihr Kursziel für die Titel von 63 auf 66 Euro erhöht. Die Empfehlung lautet unverändert "Buy".

 

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