Konjunkturereignisse aus Japan, den USA und Europa lassen Anleger weitgehend kalt.
Die Wiener Börse hat am Freitag etwas höher geschlossen. Der ATX stieg 5,28 Punkte oder 0,24 Prozent auf 2.233,44 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 25 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.258,00 Punkten.
Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,01 Prozent, DAX/Frankfurt +0,59 Prozent, FTSE-100/London +0,05 Prozent und CAC-40/Paris +0,39 Prozent.
Trotz eines Reigens an wichtigen Konjunkturereignissen aus Japan, den USA und Europa blieben größere Kurssprünge an den Aktienmärkten aus. Bereits vor dem europäischen Börsenstart hatte die Bank of Japan die Anleger bei ihrer Zinssitzung enttäuscht, sie hatten sich umfassendere geldpolitische Lockerungen erhofft.
Zahlen aus Europa vermochten die Aktienmärkte ebenso kaum zu bewegen. So war bekannt geworden, dass die Juli-Inflation im Euroraum mit 0,2 Prozent etwas über den erwarteten 0,1 Prozent lag. Das Wirtschaftswachstum der Währungsunion fiel im zweiten Quartal mit plus 0,3 Prozent gemäß den Prognosen aus.
Auch enttäuschende Konjunktursignale aus den USA ließen die Anleger kalt. Das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von April bis Juni aufs Jahr hochgerechnet nur um 1,2 Prozent anstatt der erwarteten 2,6 Prozent zu. Die Kauflaune der US-Konsumenten hat sich zudem im Juli eingetrübt. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen fiel gemäß der endgültigen Schätzung auf 90 Punkte von 93,5 Zählern im Juni.
Schlecht lief der Handel an der Wiener Börse für Aktien aus dem Ölsektor: OMV verbilligten sich um 1,14 Prozent und Schoeller-Bleckmann um 1,76 Prozent. Die Branchenriesen Chevron und ExxonMobil hatten heute mit schwachen Quartalszahlen enttäuscht, beide werden weiter vom Preisverfall belastet. Dieser setzt sich unterdessen fort: Die Ölpreise haben in dieser Handelswoche um mehr als sieben Prozent an Wert verloren.
Besser schlugen sich zum Wochenausklang allerorts die Aktien von Banken und Versicherungen, in Wien folgten Raiffeisen (plus 2,16 Prozent) und Vienna Insurance (plus 2,25 Prozent) diesem Trend.