ATX

Wiener Börse schließt mit fester Tendenz

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RHI nach Halbjahresergebnissen an der Spitze der Kurstafel.

Die Wiener Börse hat den Handel am Dienstag mit festerer Tendenz beendet. Der ATX stieg um 27,08 Punkte oder 1,20 Prozent auf 2.274,47 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 19 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.255,00 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,24 Prozent, DAX/Frankfurt +2,48 Prozent, FTSE/London +0,64 Prozent und CAC-40/Paris +1,18 Prozent.

Europaweit war der Handelstag durch eine positive Stimmung geprägt. Am Markt wurde auf die jüngsten Notenbanker-Aussagen verwiesen. "Die Aussicht auf tiefe Zinsen für längere Zeit hält die Käufer bei Laune", kommentierte Jochen Stanzl von CMC Markets am Nachmittag das Geschehen. Das Ratsmitglied der britischen Notenbank Ian McCafferty hat eine weitere Lockerung der Geldpolitik ins Spiel gebracht. Sollte die britische Wirtschaft tatsächlich wegen des Brexit-Votums schrumpfen, werde eine weitere geldpolitische Lockerung notwendig, schrieb McCafferty in einem Gastbeitrag in der "Times".

In Wien beherrschten dagegen die Zwischenbilanzen der RHI sowie der voestalpine den Handelstag. Bei dem Feuerfestprodukte-Hersteller RHI sank zwar der Umsatz um 8,0 Prozent und das Ergebnis nach Ertragssteuern fiel mit 38,9 Mio. Euro um 12,8 Prozent niedriger aus als im Vorjahreszeitraum, allerdings wurde der Ausblick für das Gesamtjahr angehoben. Zudem sprachen die Analysten der Baader Bank von guten Zahlen für das zweite Quartal. Mit einem Plus von 3,83 Prozent auf 19,50 Euro setzten sich RHI zum Handelsschluss an die Spitze der Kurstafel.

Klar auf der Verliererseite notierten dagegen voestalpine. Die Titel büßten 1,45 Prozent auf 31,59 Euro ein, nachdem der Stahlkonzern im ersten Geschäftsquartal 2016/17 deutlich weniger Gewinn erzielt hatte als im Vorjahreszeitraum. Auf das Ergebnis niedergeschlagen hätten sich das schwieriger gewordene wirtschaftliche Umfeld, Belastungen durch den Hochlauf der neuen Direktreduktionsanlage in Texas und Nachjustierungen beim Hochofen in Linz.

Analysten zeigten sich jedoch weitgehend zufrieden mit den voestalpine-Zahlen. Die Experten der UBS, Citigroup und Baader Bank waren sich einig, dass die Zahlen der voestalpine "im Rahmen der Erwartungen" ausgefallen sind. Die Analysten der Berenberg Bank sprachen sogar von etwas besser als erwartet ausgefallenen Ergebnissen. Im Hinblick auf den Kursverlust der Aktie verwiesen die Analysten der Erste Group auf ein leicht geändertes "Wording" im Unternehmensausblick.

Am Mittwoch stehen die Zweitquartalszahlen der OMV auf der Agenda. Von der APA befragte Analysten rechnen mit einem deutlich schwächeren Ergebnis. Am Dienstag gingen die Papiere mit einem Zuschlag von 2,20 Prozent auf 24,37 Euro aus der Sitzung.

Abseits der Berichtssaison machten Strabag auf sich aufmerksam. Der Baukonzern sicherte sich einen Bahn-Auftrag in Tschechien im Wert von rund 34 Mio. Euro. Die Aktien verloren 0,19 Prozent auf 28,25 Euro.

Dass der Streit zwischen der Österreichischen Post und dem türkischen Paketversender Aras Kargo heute weiter eskaliert ist, belastete die Aktien (minus 0,39 Prozent auf 31,60 Euro) nur moderat. Im Konflikt um die vertraglich vereinbarte Übernahme von weiteren Teilen der Aras durch die Post ist der Bruch "endgültig", teilten die Türken mit. "Für die Österreichische Post sind in der Türkei alle Türen verschlossen", so Aras.

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