Wiener Börse schließt nach volatiler Sitzung minus 3,3%

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Die Wiener Börse hat die äußerst volatile Sitzung am heutigen Freitag erneut mit massiven Verlusten beendet. Im Verlauf konnte der Leitindex ATX seine Eröffnungsverluste von drei Prozent deutlich verringern, sackte dann im Späthandel aber wieder stark ab.

Die Wiener Börse hat die äußerst volatile Sitzung am Freitag erneut mit starken Verlusten beendet. Nach den massiven Abschlägen von drei Prozent konnte sich der heimische Aktienmarkt im Verlauf deutlich erholen. Im Späthandel sackte er im Gleichklang mit den europäischen Börsen jedoch rasch wieder ab.

Der ATX ging letztlich um 79,7 Punkte oder 3,33 % schwächer bei 2.311,77 Einheiten aus dem Handel. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund acht Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.320 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -0,97 %, DAX/Frankfurt -3,26 %, FTSE/London -2,62 % und CAC-40/Paris -3,72 %.

Marktteilnehmer verwiesen auf das klar negative Börsenumfeld, dem sich die Wiener Börse nicht entziehen konnte. Die Nervösität vor der Ausweitung der Schuldenkrise in Europa werde immer größer, so ein Händler. Vor dem Wochenende hätten zudem einige Akteure am Markt ihre Engagements glattgestellt, um sich weniger Risiko auszusetzen, hieß es.

Gute Nachrichten wie die positiv ausgegangene Abstimmung zu den Griechenland-Hilfen im Deutschen Bundestag konnten die Stimmung nicht nachhaltig verbessern. Auch die Ankündigung einer Telefonkonferenz der G-7-Finanzminister konnte das Ruder nicht herumreißen. Die guten US-Arbeitsmarktdaten verpufften am Nachmittag ebenso wirkungslos.

Auf Wochensicht musste der ATX nach den herben Verlusten in den vergangenen vier Sitzungen einen Abschlag von 12,77 % einfahren. Der tiefste Stand wurde am Freitag gegen 16.50 Uhr bei 2.298,00 Zählern markiert, was dem tiefsten Stand seit August 2009 entspricht. Größer Wochenverlierer waren Intercell mit einem Abschlag von 17,50 %. Die Bankenwerte wurden besonders gebeutelt: Erste Group lagen 17,16 % im Minus, Raiffeisen International rutschten auf Wochensicht 15,97 % ab.

Am Freitag drehten die Bankenwerte im Späthandel erneut deutlich ins Minus ab. Die Titel von Raiffeisen International, die es im Verlauf sogar in den positiven Bereich schafften, sackten 3,95 % auf 31,09 Euro ab. Erste Group büßten 1,34 % auf 28,00 Euro ein.

OMV rutschten vor dem Hintergrund wieder gefallener Ölpreise um 5,29 % auf 24,34 Euro ab. Die besser als erwartet ausgefallenen Erstquartalszahlen blieben ohne Wirkung, auch eine Kaufempfehlung durch die RCB konnte in diesem schwachen Umfeld nicht helfen. Auch von Andritz gab es Zahlen, die im Rahmen der Analystenerwartungen ausfielen. Die Titel schlossen um 4,07 % niedriger bei 41,25 Euro.

Wienerberger verloren 1,53 % auf 12,90 Euro. Wie nach Börsenschluss bekanntwurde, stufte die Ratingagentur die Aussichten für den Ziegelhersteller nach unten. Das Rating wurde von "Ba1 stabil" auf "Ba1 negativ" gesenkt, was mit den schwachen Erstquartalszahlen begründet wurde.

Größter Verlierer im ATX waren Intercell, deren Papiere um 7,20 % auf 16,50 Euro einbrachen. Im ATX Prime fand sich nur ein einziger Gewinner: Die Titel von UNIQA erhöhten sich um 0,88 % auf 13,72 Euro.

Die zehn größten Kursgewinner und -verlierer des Tages =

Die größten Kursgewinner von Freitag:

1. LINZ TEXTIL HOLDING AG +3,09 Prozent
2. UNIQA VERSICHERUNGEN AG +0,88 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer von Freitag:

1. MASCHINENFABRIK HEID AG -16,57 Prozent
2. POLYTEC HOLDING AG -8,27 Prozent
3. JOWOOD ENTERTAINMENT AG -7,60 Prozent
4. INTERCELL AG -7,20 Prozent
5. SPARKASSEN IMMOBILIEN AG -6,95 Prozent
6. RHI AG -6,21 Prozent
7. WARIMPEX FINANZ- UND BET. AG -6,07 Prozent
8. ATRIUM EUROP.REAL EST.LTD -5,96 Prozent
9. CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG -5,88 Prozent
10. STRABAG SE -5,73 Prozent

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