Der ATX fiel 35,33 Punkte oder 1,39 Prozent auf 2.508,59 Einheiten.
Die Wiener Börse hat den Handel am Donnerstag mit klaren Kursverlusten beendet. Der ATX fiel 35,33 Punkte oder 1,39 Prozent auf 2.508,59 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 66 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.575 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,08 Prozent, DAX/Frankfurt -0,02 Prozent, FTSE/London +0,00 Prozent und CAC-40/Paris -0,30 Prozent.
Das europäische Umfeld konnte keine einheitliche Richtung finden. Die nachlassenden Spannungen im Syrien-Konflikt haben heute Konjunkturdaten in den Vordergrund rücken lassen. Auf der Agenda standen am Vormittag die Juli-Daten zur Industrieproduktion der Eurozone und Italiens. Beide Zahlen fielen deutlich schlechter aus als erwartet.
Am Nachmittag rückten dann die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den Blickpunkt. Diese sind in der vergangenen Woche überraschend gesunken. Vor diesem Hintergrund dürften die Anleger nun auf den kommende Woche anstehenden Offenmarktausschuss der Fed warten. Bei diesem entscheidet die US-Notenbank, ob bereits im September mit der angekündigten Drosselung der stützenden Anleihekäufe begonnen wird.
Belastet wurde der ATX insbesondere von den Kursverlusten der Schwergewichte Andritz (minus 4,03 Prozent auf 42,90 Euro) und Erste Group (minus 3,46 Prozent auf 24,00 Euro). Die Bankaktien wurden von einer neuen Analysteneinschätzung von Keefe, Bruyette & Woods belastet, berichtete die Finaznachrichtenagentur Bloomberg. Die Analysten haben ihr Votum für die Erste-Papiere von "market perfrom" auf "underperform" gekappt. Begründet wurde die Änderung mit drohenden, zusätzlichen Verlusten in Ungarn.
Auch Raiffeisen-Anteilsscheine schlossen um 0,89 Prozent leichter bei 26,07 Euro. Die drei Großbanken Erste Group, Raiffeisen Bank International (RBI) und UniCredit Bank Austria haben sich nach Ansicht der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) in den letzten Jahren zwar bemüht, ihre Kapitalausstattung zu verbessern, dennoch gebe es hier noch "eine relative Schwäche", sagte S&P-Analystin Anna Lozmann bei einem Pressegespräch in Wien.
Auch voestalpine büßten 2,10 Prozent auf 34,27 Euro ein, obwohl die Analysten von Nomura ihr Kursziel für die Stahltitel von 26,00 auf 31,00 Euro erhöht hatten. Das Votum beließen sie bei "Neutral". In ihrer Branchenstudie zu europäischen Stahlwerten zeigen sich die Analysten gegenüber voestalpine allmählich positiver.
Nach zwei klaren Gewinntagen gaben Verbund 1,57 Prozent auf 16,64 Euro ab. Am vergangenen Dienstag und Mittwoch konnten die Aktien noch insgesamt über zehn Prozent nach oben klettern. Dagegen konnten EVN an ihre Kursgewinne der beiden vorangegangenen Handelstage anschließen und schlossen mit plus 3,79 Prozent auf 11,36 Euro an die Spitze der Wiener Kurstafel.
Flughafen Wien stiegen um 1,47 auf 49,72 Euro. Das Unternehmen hat in der Früh seine Verkehrszahlen für August vorgelegt. Im vergangenen Monat hat der Airport 2,185.472 Fluggäste abgefertigt, um 2,2 Prozent mehr als im Monat davor. Die Anzahl der Flüge fiel hingegen um 4,6 Prozent auf 20.723. Das Frachtaufkommen legte um 4,8 Prozent auf 19.783 Tonnen zu.