Schwaches europäisches Umfeld - ATX-Schwergewichte in Bewegung.
Neuerliche Gewinnmitnahmen sowie wieder aufgekeimte Sorgen um die Euro-Schuldenkrise haben die Wiener Börse am Dienstag im Einklang mit dem europäischen Umfeld klar ins Minus gedrückt. Der ATX hat seinen Abwärtstrend vom Montag somit fortgesetzt und fiel bei gutem Volumen um 28,96 Punkte oder 1,32 Prozent auf 2.169,02 Einheiten.
Eine positiv aufgenommene spanische Anleihenauktion sowie gemischt ausgefallene ZEW-Daten konnten heute kaum Impulse für die Aktienbörsen liefern. Dagegen gerieten die Verhandlungen um mögliche Finanzhilfen für Spanien erneut in den Fokus. Die dortige Regierung zögere vor einem Hilfegesuch an die Europäische Union (EU) und schüre damit Unsicherheit unter den Investoren, hieß es aus dem Markt. Dabei hatte die EU Spanien bereits Hilfe von bis zu 100 Mrd. Euro für die Sanierung maroder Banken zugesagt.
Am unteren Ende der Kurstafel sammelten sich verstärkt ATX-Schwergewichte. Dementsprechend sackten Telekom Austria um 3,48 Prozent auf 6,30 Euro ab und voestalpine gaben um 2,85 Prozent auf 25,24 Euro nach. Gemäß dem europäischen Branchentrend büßten zudem Erste Group 1,80 Prozent auf 18,85 Euro ein. Dagegen konnten Raiffeisen ein Plus in Höhe von 1,68 Prozent auf 29,08 Euro aus dem Handel mitnehmen.
Kursverluste gab es auch in Andritz (minus 2,58 Prozent auf 44,85 Euro) zu verzeichnen. Die Analysten der Warburg Research haben ihre Coverage für den steirischen Anlagenbauer mit dem Votum "Buy" und einem Kursziel von 56,00 Euro neu aufgenommen.
In den Blickpunkt rückten überdies Versorgertitel. Die Papier des Verbund fielen um 2,73 Prozent auf 16,56 Euro und EVN gaben 0,14 Prozent auf 10,99 Euro ab. In Nordalbanien ist heute das erste von Verbund und EVN im Ausland gemeinsam errichtete Wasserkraftwerk offiziell in Betrieb gegangen. Die Anlage von Ashta, die rund 100.000 Haushalte mit Strom versorgen wird, ist binnen 30 Monaten mit Investitionen von 215 Mio. Euro errichtet worden.
UNIQA schlossen indessen um 1,90 Prozent leichter bei 9,27 Euro. Der Versicherer verhandelt nach eigenen Angaben nur mehr exklusiv mit der Bietergruppe um Oliver W. Braun, zu der auch Günther Kerbler und Johann Kowar gehören, wegen des Verkaufs der Austria Hotels. Über den Kaufpreis für die Hotel-Betriebsgesellschaften und die betreffenden Immobilien sei Stillschweigen vereinbart worden.