Fed-Mitglieder plädieren für März-Zinsschritt - Bankaktien sehr fest.
Die Wiener Börse hat sich heute, Mittwoch, am Vormittag klar im Plus gezeigt. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.770,87 Punkten nach 2.746,50 Einheiten am Dienstag errechnet, das ist ein Plus von 24,37 Punkten bzw. 0,89 Prozent.
Das übrige europäische Handelsumfeld startete ebenso mit klaren Gewinnen, auch an Asiens Börsen war die Tendenz sehr freundlich. Hingegen beendeten die New Yorker Aktienmärkte am Vorabend mit kleinen Verlusten ihre jüngste Rally. Kaum Konkretes brachte am Vorabend die mit Spannung erwartete Rede des US-Präsidenten Donald Trump vor dem Kongress. Trump blieb weiterhin Details zu seinen angekündigten Steuererleichterungen, Infrastrukturvorhaben und der Haushaltsfinanzierung schuldig.
In Europa stehen zur Wochenmitte unter anderem Februar-Einkaufsmanagerindizes aus dem Euroraum auf dem Kalender, in Deutschland werden Verbraucherpreiszahlen veröffentlicht. In den USA wiederum werden Jänner-Daten zu den Konsumausgaben vorgelegt, sowie das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed.
Die Zinsphantasien einiger US-Notenbanker hatten in der Nacht auf Mittwoch zudem für Aufsehen gesorgt. John Williams, Fed-Präsident in San Francisco und Vertrauter von Fed-Chefin Janet Yellen, meinte, eine Erhöhung müsse bereits im März ernsthaft in Erwägung gezogen werden. Sein New Yorker Kollege William Dudley deutete ebenfalls eine bevorstehende Straffung der Geldpolitik an. Händler am Terminmarkt beziffern die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung in diesem Monat mittlerweile mit 80 Prozent.
In Wien unterstützte die starke Tendenz zahlreicher Indexschwergewichte. So waren Raiffeisen mit plus 2,19 Prozent stärkster ATX-Wert, die Papiere der Branchenkollegin Erste Group verteuerten sich am Tag nach der Zahlenvorlage zum vierten Quartal um 1,57 Prozent auf 27,89 Euro. Am Vortag war es für das Erste-Papier in Reaktion auf die Quartalszahlen noch knapp ein Prozent abwärts gegangen. Die Analysten der Citigroup haben ihr Kursziel für die Aktien der Erste Group in Reaktion auf die am Dienstag veröffentlichten Jahreszahlen von 29,35 Euro auf 34,55 Euro angehoben. Die Kaufempfehlung "Buy" blieb unverändert.
Auch die Ölwerte OMV (plus 1,72 Prozent) und SBO (plus 0,99 Prozent) zeigten sich freundlich. Ans untere Ende der Kurstafel rutschten im prime market hingegen Buwog, die Papiere des Immokonzens verloren 1,08 Prozent.
Verhalten blieb die Reaktion auf die Zahlen des Flughafen Wien, dessen Aktie dünne 0,17 Prozent verlor. Vor Börsenstart hatte der Wiener Flughafen bekanntgegeben, im Geschäftsjahr 2016 einen Gewinn von 112,6 Mio. Euro erwirtschaftet zu haben. Mitte Jänner hatte das Management des Airports noch mitgeteilt, ein Konzernergebnis von mehr als 115 Mio. Euro zu erwarten. Die Dividende soll dennoch um 25 Prozent auf 0,625 Euroje Aktie (2015: 0,50 Euro) angehoben werden.
Der ATX Prime notierte bei 1.408,59 Zählern und damit um 0,80 Prozent oder 11,19 Punkte höher. Im prime market zeigten sich 24 Titel mit höheren Kursen, zwölf mit tieferen und drei unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 1.604.812 (Vortag: 571.776) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 27,59 (21,32) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.
