Zu Handelsschluss

Europas Börsen mit kräftigen Gewinnen

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Die Leitbörsen in Europa haben am Montag mit kräftigen Aufschlägen geschlossen.

Der Euro-Stoxx-50 beendete die Sitzung mit einem deutlichen Plus von 2,83 Prozent auf 2.083,35 Euro. Der DAX in Frankfurt korrigierte um kräftige 2,87 Prozent auf 5.345,56 Einheiten nach oben. Neben einem europaweit freundlichen Börsenumfeld stützten hier besser als erwartete Daten zum ifo-Geschäftsklimaindex.

Für Auftrieb sorgten zum Wochenstart die kräftigen Zugewinne im zuletzt stark unter die Räder gekommenen Finanzsektor. So schnellten die Versicherungstitel Allianz an der Spitze des Euro-Stoxx-50 um 10,15 Prozent auf 65,01 Euro in die Höhe, AXA verteuerten sich um 8,18 Prozent auf 8,98 Euro. Unter den Bankenwerten legten ING Groep um 9,32 Prozent auf 5,00 Euro zu, Intesa Sanpaolo und Deutsche Bank schlossen um 8,31 Prozent auf 1,10 Euro bzw. 8,65 Prozent auf 25,12 Euro fester.

Verschiedene Marktgerüchte
Händler verwiesen zur Erklärung auf verschiedene Marktgerüchte; unter anderem habe die Aussicht auf einen neuen EU-Plan zur besseren Kapitalausstattung der europäischen Banken gestützt, hieß es. Auch Spekulationen über eine mögliche Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) in der nächsten Woche hätten die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten unterstützt. EZB-Ratsmitglied Yves Mersch wies diesbezügliche Gerüchte zuletzt allerdings als unbegründet zurück.

Ein weiterer Händler führte die freundliche Stimmung an den Aktienmärkten indes vorwiegend auf die Hoffnung auf die Ausweitung des Euro-Rettungsfonds (EFSF) zurück. Im Vorfeld der diesbezüglichen Abstimmung im deutschen Bundestag am Donnerstag fordert die EU-Kommission bereits eine über diese Beschlüsse hinausgehende Erhöhung seiner Schlagkraft. "Wir denken über Möglichkeiten nach, den EFSF mit zusätzlicher Hebelwirkung auszustatten, um ihm mehr Stärke zu verleihen", so EU-Währungskommissar Olli Rehn der "Welt" vom Montag.

Soll Euro-Rettungsfonds Staatsanleihen kaufen
Eine Idee für einen solchen "Hebel" ist der Aufkauf von Staatsanleihen durch den Euro-Rettungsfonds, der diese dann wie eine gewöhnliche Bank bei der Europäischen Zentralbank (EZB) als Sicherheit hinterlegen darf - und im Gegenzug dafür weiteres Geld bekommt, um erneut Anleihen aufzukaufen. Ein solches Vorgehen ist allerdings umstritten und wird etwa von der Deutschen Bundesbank strikt abgelehnt.

Offen ist indes, wann das hoch verschuldete Griechenland mit der neuen Kredittranche von acht Milliarden Euro rechnen kann. Eine Entscheidung beim Treffen der Euro-Finanzminister am kommenden Montag sei nicht zu erwarten, so der Sprecher von Olli Rehn. Die Chefs der Expertengruppe, die vor jeder Auszahlung die Spar- und Reformbemühungen Griechenlands bewerten, sollten aber "bald" nach Athen zurückkehren, fügte er hinzu, ohne ein genaues Datum zu nennen.

Abschläge in der Autobranche
Abschläge gab es entgegen der allgemeinen Tendenz im Autosektor zu beobachten - der entsprechende europäische Branchenindex lag zum Handelsschluss gut ein Prozent im Minus. Belastend wirkten hier die Kursverluste von BMW (minus 2,64 Prozent auf 50,80 Euro), Volkswagen (minus 2,17 Prozent auf 101,55 Euro) und Daimler (minus 0,80 Prozent auf 32,15 Euro), die drei der vier Kursverlierer im Euro-Stoxx-50 stellten.

Besser als er Gesamtmarkt entwickelten sich wiederum Bayer, die sich in Frankfurt um 4,26 Prozent auf 41,10 Euro befestigten. Die Chemie- und Pharmatitel konnten von positiven Studiendaten zu einem Krebsmedikament profitieren.

Börse          Index          Schluss       Diff (P)    Diff (%)
 Wien           ATX            1.897,47     + 47,97       + 2,59
 Frankfurt      DAX            5.345,56     +149,00       + 2,87
 London         FT-SE-100      5.089,37     + 22,60       + 0,45
 Paris          CAC-40         2.859,34     + 49,23       + 1,75
 Zürich         SPI            4.898,07     + 85,24       + 1,77
 Mailand        FTSE MIB      14.118,98     +454,07       + 3,32
 Madrid         IBEX-35       8.201,70      +204,80       + 2,56
 Amsterdam      AEX              269,83     +  5,11       + 1,93
 Brüssel        BEL-20         2.061,91     + 40,54       + 2,01
 Stockholm      SX Gesamt        872,98     + 10,63       + 1,23
 Europa         Euro-Stoxx-50  2.083,35     + 57,32       + 2,83
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