EZB-Geldspritze zeigt Wirkung, Bankenwerte gesucht: Vivendi enttäuscht mit Ausblick.
Die europäischen Leitbörsen konnten am Donnerstag die Verluste vom Frühhandel hinter sich lassen und schlossen deutlich im Plus. Ab 10.00 Uhr drehten die Leitindizes ins Plus und bauten im Verlauf ihre Gewinne aus. Die Tageshochs wurden kurz vor 16.00 Uhr erreicht. Der Euro-Stoxx-50 rückte bis Handelsschluss um 36,55 Einheiten oder 1,46 Prozent auf 2.548,66 Zähler vor.
Die Börsen reagierten zuerst verhalten auf die erhöhte Liquidität durch die Europäische Zentralbank. Danach unterstützte die 530 Mrd. Euro schwere Geldspritze vom Vortag die Märkte, die durch gute Anleiheauktionen in Frankreich und Spanien bewegt wurden, hieß es aus Händlerkreisen.
Am Vormittag sorgten zudem positive PMI-Einkaufsmanagerindizes für China und die Eurozone für Impulse. US-Konjunkturdaten fielen am Nachmittag indes gemischt aus. Die Situation am Arbeitsmarkt scheint sich weiter gebessert zu haben, da die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf 351.000 gesunken sind. Experten hatten mit einem Anstieg auf 355.000 gerechnet. Enttäuschend zeigte sich in den USA der ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe. Hier wurde statt einer erwarteter Erhöhung ein Rückgang auf 53,2 Punkte veröffentlicht.
Besonders Bankenwerte zeigten sich nach der Geldspritze der EZB beflügelt. UniCredit beschleunigten sich um 5,79 Prozent auf 4,13 Euro. Intesa Sanpaolo rückten um 4,45 Prozent auf 1,53 Euro vor. Societe Generale lagen mit 3,34 Prozent bei 25,06 Euro im Plus.
Unternehmensnachrichten kamen unter anderem von Vivendi. Der französische Medien- und Telekomkonzern verdiente 2011 mit knapp 3 Mrd. Euro so viel wie nie zuvor, stellte aber erst wieder 2014 ein Gewinnwachstum in Aussicht. Die Aktien knickten um 10,05 Prozent auf 14,50 Euro ein und waren damit Schlusslicht im Euro-Stoxx-50.
Veolia Environnement schnellten um 14,86 Prozent auf 10,55 Euro nach oben. Beim französischen Wasserversorger richteten die Anleger nach schwachen Zahlen den Blick auf die zukünftigen Pläne des Unternehmens Vermögenswerte zu verkaufen und Schulden abzubauen.
Volkswagen profitierten von guten Ergebnissen seiner Tochter Audi. Die Aktien verteuerten sich um 2,21 Prozent auf 143,45 Euro. Die Premium-Marke Audi glänzte vor allem im China-Geschäft und erzielte 2011 einen um 60 Prozent höheren operativen Gewinn von 5,3 Mrd. Euro. Außerdem konnten die Wolfsburger in den USA im Februar 30.600 Autos der Stammmarke VW verkaufen - ein sattes Plus von 43 Prozent.
PSA Peugeot Citroen sackten um 3,86 Prozent auf 14,47 Euro ab. Die Pläne des französischen Autobauers mit General Motors zusammenarbeiten zu wollen wurde von den Anlegern mit wenig Euphorie aufgenommen. Zusätzlich belastend wirkten schwache Absatzzahlen von Neuwagen in Frankreich und eine Absenkung der Bonitätsnote durch die Ratingagentur Moody's.