Vom Weißen Haus bis zu österreichischen Pausenhöfen: Die Spinner sind derzeit überall.
Vor genau einem Jahr gingen Millionen Österreicher mit ihren Handys auf Pokémon-Jagd, heuer haben wir die Smartphones gegen Spinner getauscht! Die handtellergroßen Spielwaren sind aktuell DER Mega-Hype rund um den Globus, und auch Österreich ist jetzt ganz im Spinner-Fieber.
Kundentrauben in Läden, Nachfrage ungebrochen
Im Gespräch mit ÖSTERREICH berichten Spielwarenhändler von Kundentrauben in den Geschäften, Lieferengpässen, einer enormen Nachfrage, die bereits im letzten Monat richtig anzog. Zigtausende Spinner sind seitdem über die Ladentische gegangen, es gibt kaum einen Schulhof, einen Gehsteig, ein öffentliches Verkehrsmittel, wo man die kleinen Spielzeuge nicht sieht. Sogar Barron Trump (11), Sohn des amerikanischen Präsidenten Donald Trump, ist derzeit nicht mehr ohne Spinner in der Hand zu sehen (siehe Foto unten). Und auch Orang-Utan Nonja durfte im Tiergarten Schönbrunn zur eigenen Freude einen Fidget Spinner bereits ausprobieren.
Gehypte Spinner werden nun aus China eingeflogen
Die chinesischen Produzenten kommen derzeit mit der Herstellung kaum mehr nach. Etliche Kontingente müssen daher bereits mit Flugzeugen eingeflogen werden, weil Schiffstransporte zu lange dauern würden.
Die Erfinderin verdient keinen Cent am Mega-Hype
Sie könnte in purem Luxus leben, ihr Leben lang auf Urlaub gehen, nie mehr einen einzigen Gedanken an ihre Finanzen verschwenden. Stattdessen musste Catherine Hettinger wegen zu hoher Kosten in eine kleinere Wohnung umziehen, die Rechnungen stapeln sich auf ihrem Schreibtisch. Denn obwohl Spielzeugfirmen rund um den Globus mit den Spinnern Millionen verdienen, bekommt die Erfinderin keinen einzigen Cent. Der Grund: ein abgelaufenes Patent.
Anfang der 1990er-Jahre war Hettinger aufgrund einer Autoimmunerkrankung so geschwächt, dass sie nicht einmal mit ihrer 7-jährigen Tochter Sara spielen konnte. Um doch noch ein geeignetes Spielzeug zu finden, entwickelte sie schließlich den ersten Fidget-Spinner, den sie 1997 zum Patent anmeldete.
Was folgte, waren erfolglose Versuche, die Drehscheibe über Hersteller produzieren zu lassen. Das endgültige Aus kam im Jahr 2005, als Hettinger das Patent für die Spinner aufgab. Der Grund: Sie konnte die 400 Dollar für die Erneuerung des Patents nicht aufbringen.
Heute lebt sie in der Nähe von Orlando (Florida) in Armut. „Viele Menschen fragen mich, ob ich enttäuscht bin. Aber das bin ich nicht. Ich freue mich, dass etwas, das ich entworfen habe, anderen Freude macht“, so Hettinger.