Androsch für sinnvolle Banken-Konsolidierung

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Der Industrielle und Vize-Aufsichtsratschef der "Banken-ÖIAG" (FIMBAG), Hannes Androsch, spricht sich erneut für eine "sinnvolle Konsolidierung und damit bessere Bankenstruktur" in Österreich aus. Die derzeit laufenden bzw. anstehenden Restrukturierungen bei der Kärntner Bank Hypo Alpe Adria und dem Spitzeninstitut des Volksbanken-Sektors, der ÖVAG, sollten dazu benutzt werden, sagte Androsch im Ö1-Mittagsjournal-Interview.

"Wir sind 'overbanked', das heißt wir haben zu viele Banken. Wir sind 'overbranched", das heißt, wir haben zu viele Filialen. Und wir sind zu sehr engagiert im Osten und Südosten in einem gefährlichen Ausmaß", sagte Androsch. Es sei die Empfehlung der FIMBAG, eine Umstrukturierung der österreichischen Bankenlandschaft erarbeiten zu lassen.

Dazu gebe es die Anregung, ein Gesamtkonzept mit Optionen machen zu lassen, wie die Architektur der österreichischen Finanzwirtschaft mit Blickrichtung Europa und im Dienste der Wirtschaft in zwei, drei oder vier Jahren aussehen solle und wie man dies fördern könne.

Die Rettung der Hypo Alpe Adria verteidigt Androsch entgegen anders lautenden Meinungen. Hätte man sie fallen gelassen, hätte man den "Lehman"-Effekt im Kleinen bekommen. Das Fallenlassen der New Yorker Bank sei ein Fehler gewesen, der inzwischen ziemlich unbestritten sei. Schuld an den lange Zeit unbemerkten hohen Landeshaftungen in Kärnten gibt Androsch dem von ihm sogenannten "Schüssel-Haider-Grasser"-System. Auch die BayernLB habe als späterer Haupteigentümer "kläglich versagt".

Androsch unterstützt den Plan von Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny, die Hypo Kärnten in eine gute und eine schlechte Bank zu teilen. Es sei aber noch herauszufinden, was in welches Körbchen zu geben sein wird - "was ist ein gesunder Kern und was ist eine 'Bad Bank'" - und was man mit dem gesunden Kern zur Verbesserung der Bankenarchitektur in Österreich mache.

Die Ursachen für die Probleme der Hypo lägen länger zurück und hätten mit der Finanzkrise unmittelbar nichts zu tun, "sie ist ein "Sonderfall". Der Volksbankensektor mit seinem Spitzeninstitut ÖVAG dagegen wolle sich ja selbst helfen - zusätzlich zur Staatshilfe. "Das soll man unterstützen und fördern, auch benutzen um eine sinnvolle Konsolidierung und damit eine bessere BAnkenarchitektur hereizuführen", so Androsch.

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