Zum 16. Mal in Folge

Arbeitslosigkeit sinkt immer weiter

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Im Juni waren in Österreich nur mehr 268.866 Menschen ohne Job.

Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist im Juni erneut gesunken, damit wurde bereits den 16. Monat in Folge eine sinkende Arbeitslosigkeit verzeichnet. Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen ging im Vorjahresvergleich um 2,3 Prozent auf 207.944 Personen zurück. Rechnet man die Schulungsteilnehmer dazu, waren Ende Juni 268.866 Menschen ohne Job, ein Rückgang zum Vorjahr um 5,5 Prozent ("Nettoveränderung").

Aufgegliedert in einzelne Gruppen am Arbeitsmarkt zeigt sich ein differenziertes Bild: Bei Männern, Jugendlichen und Inländern sank die Arbeitslosigkeit, bei Frauen, Ausländern und Älteren (ab 50 Jahren) gab es einen Anstieg. In den meisten Bundesländern waren Ende Juni weniger Arbeitslose gemeldet, nur in Kärnten und Wien stieg die Arbeitslosigkeit. Die Beschäftigung wuchs deutlich und erreichte mit einem Plus von 63.000 aktiv Beschäftigten einen neuen Beschäftigtenrekord für Juni. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen stieg um 7,9 Prozent auf 36.653 weiter an.

Aufschwung
Der konjunkturelle Aufschwung in der Industrie zeigt sich deutlich am Arbeitsmarkt: Die Industriearbeitslosigkeit sank im Juni um 15,7 Prozent überdurchschnittlich stark im Vergleich zu den anderen Branchen und erreichte beinahe das niedrige Niveau der Hochkonjunkturjahre 2007 und 2008, sagte Arbeits- und Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S) am Freitag in einer Aussendung. Dies zeige sich auch in den Bundesländern mit großem Industriesektor wie Vorarlberg (-21,5 Prozent Arbeitslose), Oberösterreich (-11,1 Prozent) und Steiermark (-8,4 Prozent), die im Juni die beste Arbeitsmarktentwicklung aller Bundesländer aufwiesen.

Auch am Bau sank die Arbeitslosigkeit deutlich (-8,8 Prozent), im Handel (-4,3 Prozent) sowie im Tourismus (-3,9 Prozent) ging sie ebenfalls zurück. Im Gesundheits- und Sozialwesen hingegen war ein Anstieg um 5,1 Prozent zu verzeichnen.

Kurzarbeit praktisch vorbei
Die Kurzarbeit ist praktisch vorbei - statt zehntausenden Kurzarbeitern am Höhepunkt der Krise gibt es per Ende Juni nur noch 227 Beschäftigte in Kurzarbeit in ganz Österreich. Kräftig ging auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen (länger als 12 Monate vorgemerkt) im Juni zurück, nämlich um 26,8 Prozent auf 4.804 Personen. Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit sank um zwei Tage auf 93.

Die Arbeitskräfteüberlassung boomt zwar (+10.627 Beschäftigte im Mai), der gleichzeitige leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit bei der Leiharbeit um 3,6 Prozent zeigt jedoch eine gewisse Sättigung am Markt.

Schulungen reduziert
Die Schulungen wurden im Juni weiter deutlich reduziert, die Zahl der Schulungsteilnehmer ging um 10.935 Personen (-15,2 Prozent) auf 60.922 zurück. Zählt man Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammen, so waren um 15.744 Personen weniger auf Arbeitssuche als im Vergleichsmonat des Vorjahres, freut sich Minister Hundstorfer.

Weniger suchen Lehrstellen

Die Zahl der Lehrstellensuchenden sank im Juni um 5,4 Prozent auf 3.959, die Zahl der offenen Lehrstellen stieg um 5,2 Prozent auf 3.063. Die Lehrstellenlücke sinkt damit auf 896, was laut Sozialministerium dem Vorkrisenniveau entspricht. Für das neue Lehrjahr wurden dem AMS 11.693 (+7,2 Prozent) offene Lehrstellen gemeldet. Der Lehrstellenmarkt werde sich also in den kommenden Monaten weiter entspannen. "Für alle, die trotzdem keine Lehrstelle finden, steht weiterhin im Rahmen der Ausbildungsgarantie der Bundesregierung ein Ausbildungsplatz zur Verfügung", betont Hundstorfer.

Die Arbeitslosenquote (nach nationaler Definition) lag im Juni bei 5,7 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Nach Eurostat-Berechnung (letztverfügbarer Monatswert Mai) lag die Arbeitslosenquote bei 4,3 Prozent und damit weiterhin am zweitbesten Wert in der EU, so der Sozialminister.

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