Nach Ost-Öffnung

8.700 Arbeitskräfte kamen seit 1. Mai

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Sozialminister Hundstorfer ruft dennoch zu "Wachsamkeit" auf.

Seit der Arbeitsmarktöffnung mit Stichtag 1. Mai sind nach Angaben von Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) etwa 8.700 zusätzliche Arbeitskräfte nach Österreich gekommen. Gleichzeitig gab es zwischen 1. und 31. Mai 30.000 Arbeitslose weniger und die Beschäftigungszahl lag mit über 3,4 Millionen nach wie vor auf einem Rekordhoch, betonte der Minister bei der Betriebsrätekonferenz zur Arbeitsmarktöffnung am Montag laut einer Aussendung.

Probleme bei Arbeitskräfteüberlassung
Es habe sich gezeigt, dass die Integration am österreichischen Arbeitsmarkt möglich sei, jetzt gehe es darum, dass die Rechtsdurchsetzung auch mit den Nachbarländern funktioniere. Wo sich längerfristige negative Entwicklungen abzeichnen, etwa bei der Arbeitskräfteüberlassung, müsse man wachsam sein und versuchen, aktiv gegenzusteuern. ÖGB-Präsident Erich Foglar forderte Reformen im Bereich der Leiharbeit und bei der Entsenderichtlinie. Es dürfe nicht so weit kommen, dass Menschen nur mehr in Österreich beschäftigt würden, wenn sie bereit seien, sich bei Firmen im Ausland anstellen zu lassen, um dann nach Österreich entsandt zu werden.

Ungarischer Gewerkschafter: "Keine Angst vor Ungarn"
Bela Balogh von der ungarischen Gewerkschaft VASAS appellierte, keine Angst vor den ungarischen Arbeitskräften zu haben, "denn der ungarische Arbeitnehmer ist bei weitem nicht so mobil wie andere EU-Bürger". Langfristig sollten die Arbeitnehmer in Ungarn besser bezahlt werden: "Es ist vielleicht demagogisch, das zu sagen: Wenn jeder in Ungarn angemessene Löhne erhält, wird niemand mehr im Ausland arbeiten wollen."

Die Konferenz in Wien war der Abschluss der vierteiligen Betriebsrätekonferenz "arbeitsmarktöffnung.at", die bereits in Linz, Graz und Salzburg stattfand. Im Zentrum des Interesses stand die Einhaltung des Gesetzes gegen Lohn- und Sozialdumping und die Tätigkeit der kontrollierenden Organe.

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