Jobwunder Österreich

So viele freie Jobs wie noch nie

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Arbeitslosigkeit sank im Mai um 2,5 Prozent. 40.000 offene Stellen.

Es ist die gute Nachricht zum Ende der Wirtschaftskrise: Die Arbeitslosigkeit sinkt und sinkt. Immer mehr Unternehmen suchen verstärkt nach neuem Personal. Österreich erlebt gerade ein wahres Jobwunder. Und: Österreich ist sogar Europameister der Arbeit!

Die Arbeitslosigkeit sank im Mai um 2,5 Prozent – das belegen die aktuellen Zahlen des AMS. Insgesamt bedeutet das: 287.149 suchen traurigerweise noch Arbeit. Laut EU-Berechnung ist das eine Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent. Gleichzeitig gibt es in Österreich derzeit 3,4 Millionen Beschäftigte. So viele gab es noch nie im Mai.

Österreichs Arbeitslosigkeit liegt 5 % unter EU-Schnitt
Die Zeiten bessern sich deutlich. Die Anzahl der Job-Sucher konnte im Vergleich zum Mai im Vorjahr um 18.119 Menschen gesenkt werden (–5,9 %).

Kein anderes Land in Europa hat eine höhere Beschäftigung als wir. Gleichauf mit uns sind die Niederlande (4,2 % Arbeitslose). Und sonst sind alle schlechter:

Luxemburg (4,5 %) auf Platz zwei. Deutschland hat 6,1 % ohne Job. Der EU-Durchschnitt ist noch schlimmer: 9,4 % in ­Europa sind ohne Arbeit. Schlusslicht des Rankings ist Spanien mit 20,7 Prozent.

Eine deutliche Verbesserung gibt es bei Jugendlichen
Ein Blick in die AMS-Statistiken zeigt: Österreichs Unternehmen sind mit ihrer Nachfrage nach Arbeitskräften lange nicht am Ende.

Im Mai wurden in Österreich genau 39.839 Menschen für offene Stellen gesucht. Im Vergleich zum Mai 2010, als wir noch mitten in der Krise steckten, ist das ein sehr wohltuendes Plus von 23,6 Prozent. Firmen suchen derzeit um ein Viertel mehr Arbeiter als vor einem Jahr.

Am dringendsten gesucht werden Gehilfen (etwa für den Bau) – 4.097 offene Stellen sind gemeldet (Tabelle). Ebenfalls gefragt: Hotel-Angestellte (3.944), Verkäufer (3.493), Elektriker (1.364).

Das Besondere an diesen Zahlen: Mit der Arbeitsmarkt-Öffnung im Mai befürchteten viele einen Ansturm von billigen Arbeitskräften aus dem Osten – und eine Verdrängung der Österreicher – dem war nicht so.

Die Job-Auswertung zeigt außerdem:

  • Für Jugendliche gibt es immer mehr Lehrstellen.
  • Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank um ein Drittel.
  • In der Industrie ist die Arbeitslosigkeit am meisten zurückgegangen (–18,7%).
  • Entgegen dem Trend ist die Situation in Wien schlimmer geworden: +6,1%. Schlechte Qualifikation ist ein „gravierendes Vermittlungshemmnis“, heißt es aus dem AMS.

Doch auch mittelfristig sieht es positiv aus, so Experte Helmut Mahringer vom Wifo: „2011 werden wir 2,5 Prozent Wachstum haben. Die Folge kann ein weiterer Abbau der Arbeitslosigkeit sein.“
 

Arbeitsmarktforscher: "Bei den Jungen Job-Europameister"

ÖSTERREICH: Sind wir Job-Europameister?
Helmut Mahringer: Ja, das sind wir in einigen Bereichen. So haben wir die geringste Jugendarbeitslosigkeit. Gesamteuropäisch hat bloß Holland ähnlich gute Zahlen. Weniger gut schneiden wir bei der Beschäftigung von älteren Arbeitnehmern ab und bei der Teilzeit-beschäftigung für Mütter.

ÖSTERREICH: Was brachte den Umschwung?
Mahringer: Die relativ gute Wachstumsentwicklung, die Aufschwungphase nach der Krise. Dadurch kommen mehr Leute in Jobs, der Arbeitsmarkt ist schließlich kein abgekoppelter Markt. Außerdem hatten wir – für österreichische Verhältnisse – eine sehr hohe Arbeitslosigkeit: 7,2 Prozent waren es 2009, jetzt liegen wir bei 4,2 Prozent.

ÖSTERREICH: Ist der Aufschwung bloß ein Strohfeuer?
Mahringer: Das hängt von der Konjunktur ab, es schaut aber gut aus: 2011 werden wir in Österreich 2,5 Prozent Wirtschaftswachstum haben.


Eine detaillierte Auflistung aller freien Stellen finden Sie auf der nächsten Seite!


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