Leichte Erholung nach deutlichen Vortagesverlusten - Sondergipfel der Eurostaaten am Nachmittag.
Die Wiener Börse hat am Dienstag im Frühhandel etwas höher notiert. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.383,71 Punkten nach 2.374,06 Einheiten am Montag errechnet, das ist ein Plus von 9,65 Punkten bzw. 0,41 Prozent.
Damit zeigte sich der heimische Leitindex im Frühhandel mit einer leichten Erholungsbewegung, nachdem er am Vortag belastet von der Unsicherheit um Griechenland im tiefroten Bereich geschlossen hatte. Heute ab 13.00 Uhr beraten die Finanzminister der Eurozone in Brüssel über das weitere Vorgehen mit Griechenland. Im Anschluss treffen um 18.00 Uhr die Staats- und Regierungschefs zusammen. Nach dem "Nein" der griechischen Bevölkerung beim Referendum über die Sparvorschläge der Gläubiger am Sonntag, ist weiter unklar, wie es nun weiter geht. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker erwartet sich vom Gipfel noch keine Lösung im Schuldenstreit mit Griechenland, doch sollte der Weg dafür geebnet werden.
Am Vorabend hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Notfallkredite (ELA) für griechische Banken bei etwa 90 Mrd. Euro eingefroren gelassen. Zudem hat sie die Abschläge auf die Sicherheiten, welche die Banken bei der EZB für die Kredite hinterlegen müssen, erhöht. Einem Insider aus der griechischen Bankenbranche zufolge wurde der Haircut für einige Sicherheiten um etwa zehn Prozent erhöht. Die Folgen seien aber begrenzt, Banken hätten noch genügend Sicherheiten, sagte die Person.
Bei den Einzelwerten notierten die beiden Bankwerte im ATX nach deutlichen Vortagesverlusten von jeweils über dreieinhalb Prozent nun im Plus. Die Raiffeisen-Aktie notierte um 0,99 Prozent höher bei 12,77 Euro, die Papiere der Erste Group stiegen um 1,10 Prozent auf 25,25 Euro. Die Unsicherheit um Griechenland hatte Bankwerte am Vortag europaweit auf Talfahrt geschickt.
An der Spitze des prime market standen allerdings die Titel der voestalpine, die um 2,64 Prozent auf 36,71 Euro stiegen. Sie waren am Vortag mit Dividendenabschlag gehandelt worden und hatten am unteren Ende der Kurstafel geschlossen.
Am unteren Ende der Kurstafel fanden sich heute hingegen die Anteilsscheine der OMV wieder, die 2,00 Prozent auf 23,30 Euro verloren. Auch Andritz gehörten mit einem Abschlag von 0,43 Prozent auf 51,02 Euro zu den schwächeren Werten im prime market.
Der ATX Prime notierte bei 1.209,06 Zählern und damit um 0,37 Prozent oder 4,51 Punkte höher. Im prime market zeigten sich 21 Titel mit höheren Kursen, neun mit tieferen und fünf unverändert. In sechs Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 647.166 (Vortag: 652.221) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 22,466 (18,96) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.