Kein Auftanken in Teheran

AUA stellt Iran-Flugplan um

Teilen

Künftig wird der Crew-Wechsel und Tankvorgang nach Baku verlegt.

Der Streit um Sanktionen gegen den Iran im Atomstreit trifft nun auch die AUA (Austrian Airlines) auf ihrem Teheran-Kurs. Die AUA war eine der letzten europäischen Airlines gewesen, die in Teheran noch betankt wurden. Nach dem heutigen Dienstag ist es vorerst auch damit vorbei.

Wie AUA-Sprecher Michael Braun am Dienstagnachmittag gegenüber der APA ankündigte, stellt die Airline deshalb nun ab morgen Mittwoch den Flugplan um. Statt wie bisher fünfmal die Woche fliegt die österreichische Lufthansa-Tochter die iranische Hauptstadt jetzt nur mehr dreimal wöchentlich an, jeweils am Mittwoch, Freitag und Sonntag.

Der Hinflug von Österreich in den Iran ist weiter ein Nonstop-Flug, der Rückflug nach Wien aber geht über die aserbaidschanische Hauptstadt Baku - zum Auftanken. In Baku werden auch die Crews gewechselt. Die Besatzung der Maschinen blieb bisher in Teheran, ab morgen wird in Baku Quartier genommen.

Die Maßnahme gilt vorerst bis 8. Mai, sagte Braun. Dann werde man sehen. "Vielleicht entwickelt sich eine neue Lage. Wenn wir weiterhin nicht zuverlässig Sprit aufnehmen können in Teheran, müssen wir bei dieser Lösung bleiben. Wir würden uns natürlich freuen, wenn wir zum alten Flugplan zurückkehren können."

Der Flug von Wien-Schwechat nach Teheran dauert im Schnitt vier Stunden und 20 Minuten. Die AUA fliegt den Kurs mit einem Airbus A-320. Überlegungen wie im deutschen Mutterkonzern Lufthansa, mit größeren Maschinen zu fliegen, deren Reichweite Hin- und Rückflug ohne Auftanken erlauben würde, wurden bei der AUA in Wien kurz gewälzt, aber wieder verworfen. "Die großen Maschinen brauchen wir auf unseren Langstreckendestinationen."

Mitte voriger Woche hatte Teheran angekündigt, keine europäischen Flugzeuge mehr betanken zu wollen. Einige Airlines waren sofort davon betroffen, die AUA - die seit 1984 Wien-Teheran fliegt und schon seit vielen Jahren mit Iran Air kooperiert - hat noch Sprit bekommen. "Heute bekommen wir noch Treibstoff, aber morgen trifft es auch uns", sagte der Sprecher.

Teheran bezeichnete den Boykott europäischer Airlines als Reaktion auf einen Tankstopp in Europa für iranische Maschinen. In den vergangenen Monaten und Wochen waren in immer mehr Ländern Europas Flugzeugen aus dem Iran Tankfüllungen verweigert worden. Heuer im März hat auch die OMV als eine der letzten Spritfirmen die Betankung iranischer Airlines in Wien beendet.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.