Die Bank of America bleibt ein Verlierer der Finanzkrise: Das Institut beendete ein schlimmes Jahr mit einem weiteren Milliarden-Verlust. Unterm Strich verlor die Bank im Schlussquartal 5,2 Mrd. Dollar (3,64 Mrd. Euro), wie sie in Charlotte (North Carolina) mitteilte. Grund dafür waren in erster Linie hohe Abgaben für die Staatshilfen, die der Konzern gegen Ende des Jahres zurückgezahlt hatte.
Vor einem Jahr, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, hatte die Bank of America im Schlussquartal ein Minus von 2,4 Mrd. Dollar verbucht. Damals schlugen nicht nur geringere Kosten für die Staatshilfe zu Buche; auch die Vorsorge für faule Kredite war niedriger. Jetzt musste die Bank 10,1 Mrd. Dollar für säumige Schuldner zurücklegen. Die Lage stabilisiere sich aber, sagte Bankchef Brian Moynihan. Vorbörslich fiel der Kurs dennoch um rund 1 Prozent.
Die Bank of America steht massiv unter Druck. Sie hat sich mit der spektakulären Milliardenübernahme der Investmentbank Merrill Lynch vor rund einem Jahr verhoben und musste vom Staat mit 45 Mrd. Dollar gestützt werden. Die Börsenaufsicht SEC wirft dem Institut nun vor, seine Aktionäre über die desaströse finanzielle Lage von Merrill Lynch im Dunkeln gelassen zu haben.
Konzernchef Kenneth Lewis räumte unter dem Druck von Politik und Öffentlichkeit zum Jahreswechsel seinen Stuhl. Seitdem führt Moynihan, der bisherige Leiter der Privatkunden-Sparte, das Geldhaus. Sein erklärtes Ziel ist es, das beschädigte Image wieder aufzupolieren. Besonders die satten Boni für Top-Banker hatten zuletzt für Unverständnis gesorgt.