US-Börsen

Bernanke-Aussagen geben Auftrieb

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Dow Jones stieg 169,26 Punkte oder 1,11 Prozent auf 15.460,92 Einheiten.

Die New Yorker Aktienbörsen haben am Donnerstag mit deutlich höheren Kursen geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index stieg 169,26 Punkte oder 1,11 Prozent auf 15.460,92 Einheiten und näherte sich damit wieder seinem Allzeithoch von 15.542 Punkten von Mitte Mai an. Der S&P-500 Index gewann 22,40 Punkte oder 1,36 Prozent auf 1.675,02 Zähler. Der Nasdaq Composite Index rückte um 57,54 Einheiten oder 1,63 Prozent auf 3.578,30 Zähler vor.

US-Notenbankchef Ben Bernanke hatte am Mittwochabend nach Börsenschluss die Sorge vor einem baldigen Ende des ultrabilligen Geldes gedämpft. Das sorgte zunächst für Euphorie an den asiatischen und europäischen Finanzmärkten und nun auch im Heimatland Bernankes. "Eine sehr expansive Geldpolitik für absehbare Zeit ist das, was die US-Wirtschaft braucht", hatte Bernanke gesagt. Analysten warnten indes, dass die Aussagen nichts daran ändern dürften, dass die Fed ihre Anleihekäufe im Laufe des Jahres einschränken könnte.

Aktuelle Konjunkturdaten am Donnerstag hatten kaum einen Einfluss auf die Aktienmarktentwicklung. Die Preise für importierte Güter waren im Juni überraschend zurückgegangen, während die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe entgegen den Erwartungen gestiegen waren.

Im Dow legten alle Blue Chips zu. Microsoft stiegen um 2,84 Prozent und zählten damit zu den gefragtesten Werten. Konzernchef Steve Ballmer gab eine der größten Umbauaktionen in der Unternehmensgeschichte bekannt. Die Sparten werden neu strukturiert und die Verantwortlichkeiten im Management neu verteilt, um firmenübergreifend besser zusammenzuarbeiten.

Boeing legten um 1,31 Prozent zu. Der Flugzeugbauer erhielt einen Auftrag für zwei seiner modernisierten Fracht-Jumbos von der Fluggesellschaft Silk Way Airlines aus Aserbaidschan. Laut Preisliste haben die Frachtflugzeuge vom Typ 747-8 einen Gesamtwert von 704 Mio. US-Dollar.

Chevron verteuerten sich unterdurchschnittlich um 0,71 Prozent. Der Ölkonzern hatte am Vorabend nach Börsenschluss einen Zwischenbericht für die Monate April und Mai vorgelegt und in diesem Zeitraum zwei Prozent weniger Öl und Gas gefördert. Die Anteilsscheine von JPMorgan zählten mit plus 0,57 Prozent zu den schwächsten Werten im Leitindex. Die US-Großbank legt ebenso wie Bank Wells Fargo an diesem Freitag Quartalszahlen vor. Die Wells-Fargo-Papiere sanken um 0,43 Prozent.

Die Aktien von Bergbaukonzernen hingegen legten indessen kräftig zu. Für Barrick Gold ging es um 8,71 Prozent nach oben und für Freeport-McMoran um 4,55 Prozent. Damit folgten diese US-Aktien der Sektorstärke in Asien und Europa. Im S&P 500 sprangen die Anteilsscheine von Advanced Micro Devices (AMD) um knapp zwölf Prozent hoch. Händlern zufolge hat Merrill Lynch die Papiere des Halbleiterspezialisten um zwei Stufen hochgestuft und empfiehlt sie nun zum Kauf.

Auch die Aktien von Amazon.com konnten deutlich zulegen und stiegen zeitweise bis 300,69 US-Dollar auf ein Rekordhoch bevor sie bei 299,66 Dollar und einem Kursplus von 2,51 Prozent aus dem Handel gingen. Am Markt wurde darauf verwiesen, dass ein US-Gericht Apple am Vortag wegen wettbewerbswidriger Preisabsprachen für E-Books schuldig gesprochen hatte. Apple habe heimlich mit Verlagen zusammengearbeitet, um die Preise digitaler Bücher hochzutreiben, hieß es. Am Markt wurde dies nun als Auftrieb für die Amazon-Aktie gesehen, da Einzelhändler wie Amazon nun wieder mehr Flexibilität erhielten, um solche Bücher günstiger zu verkaufen und dadurch Marktanteile hinzu zu gewinnen.

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