Bankchef bittet um Vertrauen, aber:

Besorgte Kunden lösen jetzt ihre Konten auf

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Schrumpfkur und unsichere Zukunft verunsichern viele Bank-Austria-Kunden.

"Schenken Sie uns bitte weiterhin Ihr Vertrauen in dieser herausfordernden Zeit", wendet sich Bank-Austria-Chef Willibald Cernko in einem offenen Brief an seine Kunden. Und er bittet um "Geduld", bis Anfang Dezember "zukunftsweisende Entscheidungen" getroffen seien.

Wütende Postings
. Vielen Kunden dürfte der Geduldsfaden aber schon gerissen sein. "Es gibt günstigere Konten, vor allem bei Banken, deren Zukunft sicherer ist", postet ein Nutzer auf der Facebook-Seite der Bank Austria. Jetzt sei es fix -er werde die Bank Austria verlassen. "Mich habt Ihr als Kundin verloren, und ich bin sicher nicht die Einzige", schreibt eine andere. In den Filialen häuften sich am Donnerstag besorgte Kundenanfragen, ist zu hören. Von einer Massenflucht könne aber keine Rede sein, es werde auch kein Geld abgezogen, heißt es.

Verträge bleiben. Gefahr fürs Ersparte besteht nicht - die Bank Austria kracht nicht, wird nur umstrukturiert. Kontovereinbarungen und Kreditverträge bleiben bestehen, wie auch immer die künftige Lösung ausschaut, betont Cernko.

Konkurrenz bietet sich an.
Andere Geldinstitute buhlen indes bereits um frustrierte Bank-Austria-Kunden. "Sie suchen eine neue Bankverbindung? Wir freuen uns auf Sie", heißt es in Werbeprospekten der Erste Bank, die laut APA am Donnerstag in Wien auf der Straße verteilt wurden. Für die Eröffnung eines neuen Kontos winken 20-Euro-Gutscheine. Wohl eine von der aktuellen Situation unabhängige Werbeaktion, die plötzlich ganz gezielt wirkt
 

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