Der Verkauf der Münchener Commerzbank-Tochter Bankhaus Reuschel schreitet Kreisen zufolge voran. Noch sechs Interessenten, darunter vor allem strategische Investoren, seien im Rennen und prüften derzeit die Bücher, hieß es am 26. Juni von zwei mit der Angelegenheit vertrauten Personen.
Im Juli sollten unverbindliche Angebote vorgelegt werden, danach werde der Kreis der Bieter weiter verengt. Der Käufer solle dann im August oder spätestens im September ausgewählt werden. Die Commerzbank wollte sich zum Stand des Verkaufsverfahrens nicht äußern.
Reuschel ist erst zu Jahresbeginn im Zuge der Übernahme der Dresdner Bank, zu der das Münchener Bankhaus zuvor gehörte, zur Commerzbank gekommen. Weil die Commerzbank vom Staat 18,2 Mrd. Euro Kapitalhilfen bekommen hatte, muss sie Reuschel und andere Töchter auf Geheiß der EU-Kommission bis spätestens Ende 2011 verkaufen. Den Wert des auf vermögende Privatkunden fokussierten Bankhauses Reuschel schätzen Experten laut Medienberichten auf rund 150 Mio. Euro. 2008 erwirtschaftete das Institut mit 430 Mitarbeitern einen Gewinn von knapp neun Mio. Euro.