ÖIAG-Chef: "Es wurden widerrechtlich Daten abgezogen."
Der Wirbel um ÖIAG-Chef Peter Michaelis geht weiter. Für Empörung hatte zuletzt gesorgt, dass der 700.000-Euro-Manager offenbar private Pakete auf Firmenkosten mit DHL verschickt hatte. Außerdem wurde bekannt, dass er „Kopfprämien“ für Mitarbeiterabbau kassiert und die Kriterien für seinen Jahresbonus erst nachträglich festgelegt werden.
„Strafrechtlich relevant“
Michaelis überlegt nun eine Klage wegen Datenklaus. „Es wurden widerrechtlich Daten abgezogen und in Umlauf gebracht: zum Beispiel meine Bonus-Zielvereinbarung mit dem Aufsichtsrat oder die DHL-Rechnung, aber auch anderes Material. Das sind eindeutig strafrechtlich relevante Handlungen“, sagt der ÖIAG-Chef im trend. Er lasse das von Juristen prüfen. „Natürlich haben wir sofort unsere EDV-Systeme zusätzlich gesichert, geschaut, wer welche Zugangsberechtigungen hat und welche Informationsflüsse es gab.“
Am 30. September steht zunächst ein brisanter Gerichtstermin an. Michaelis will in der ÖIAG 7 Mitarbeiter abbauen, darunter zwei Betriebsrätinnen – diese Causa ist am Donnerstag vor dem Arbeitsgericht.
Auf Michaelis’ Rüge des Stils seiner Kritiker („mich so anzuschütten, ist unfassbar“) reagierte SP-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter gestern prompt: „Das Michaelis-Lamento ist so entbehrlich wie er selbst.“ Die „Jammerei darüber, dass die Ungeheuerlichkeit nachträglicher Bonuszahlungen trotz Missmanagement“ bekannt wurde, sei „bezeichnend“, so Kräuter.