Deloitte-Papier belastet Ex-Kommunalkredit-Vorstand

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Der frühere Vorstand der Kommunalkredit Austria AG und damit auch Bildungsministerin Claudia Schmied (S) wird in einem Gutachten der Prüfungsgesellschaft Deloitte schwer belastet. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag (29. Juni) erscheinenden Ausgabe.

Dem im Auftrag der Kommunalkredit erstellten Gutachten zufolge soll der Aufsichtsrat nicht ausreichend über die eingegangenen Risiken informiert worden sein. Außerdem bemängelt das Gutachten das Risikomanagement als unzureichend und spricht von einem "niedrigen Professionalisierungsgrad". Die Kommunalkredit habe in Papiere investiert, die "nicht ohne weiteres als risikolos" eingestuft und als "exotische" Nischenprodukte bezeichnet werden könnten.

Der frühere Vorstandschef Reinhard Platzer weist die Vorwürfe zurück. Bildungsministerin Schmied, die von 2004 bis Ende 2006 im Kommunalkredit-Vorstand saß, wollte zum Inhalt des Gutachtens, das offenbar Argumente für eine arbeitsrechtliche Auseinandersetzung mit Platzer liefern soll, keine nicht Stellung nehmen, da sie es nicht kenne, wie ein Sprecher der Ministerin am Sonntag Vormittag zur APA sagte. Schmied sei im Rahmen ihrer Vorstandstätigkeit in der Kommunalkredit mit dem Arbeitsbereich "Finanzierung, Umweltförderung und IT" befasst gewesen und nicht mit dem Treasury, betonte der Sprecher. Alle Finanzierungen und Veranlagungen der Bank seien auf bonitätsmäßig einwandfreie Transaktionen konzentriert und von externen Rating-Agenturen bestens bewertet gewesen. Zudem habe auch die Finanzmarktaufsicht regelmäßig geprüft. "Da will offensichtlich jemand politisches Kleingeld machen", so der Sprecher der Ministerin.

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