Der österreichische Discount-Broker, der zur UniCredit Group gehört, hat sich 2009 trotz Wirtschafts- und Finanzkrise gut behauptet. "Wir haben Zuwächse in allen Bereichen", erklärte Vorstandsvorsitzender Ernst Huber beim Bilanzpressegespräch. Das Ergebnis vor Steuern kletterte um 2,4 % auf 11,3 Mio. Euro (2008: 11 Mio. Euro), das EGT von 10,96 auf 11,48 Mio. Euro.
Die Betriebserträge stiegen um 3,4 % auf 28,26 Mio. Euro, die Aufwände sanken um 2,2 % auf knapp 16 Mio. Euro. Die Zahl der Kunden von direktanlage.at stieg 2009 um 7 % auf rund 60.000. Beim Portfoliovolumen verzeichnete die Bank ein Wachstum von 41 % auf rund drei Mrd. Euro. "Das ist die stärkste Steigerung in der Unternehmensgeschichte", sagte Huber. Während 393 Mio. Euro dieses Zuwachses auf Markteffekte zurückzuführen sind, ergaben sich 487 Mio. Euro aus dem Zufluss von Neumitteln.
Die Wertpapiertransaktionen stiegen um 7,3 % auf 1,138 Mio. Käufe und Verkäufe. "Es gibt keine Bank in Österreich, die für ihre Privatkunden mehr Transaktionen durchführt", sagte Huber. Starke Zuwächse in den Depots habe es vor allem bei Investmentfonds sowie bei Aktien gegeben, berichtete der Bankmanager.
Für das laufende Jahr bleibe weiter eine Verunsicherung an den Märkten, glaubt Huber. Man wisse nicht, wie sich die Konjunktur weiter entwickle und ob der leichte Aufschwung anhalte, wenn die Konjunkturpakete der Regierungen ausliefen. Das prognostizierte Wirtschaftswachstum von 1 % sei zu gering, um die Arbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen.
"Wir sind noch nicht am Ende der Wirtschaftskrise angelangt, sondern mitten drin", warnte der direktanlage.at-Vorstand. Die brennendste Frage sei, wie die Regierungen die Budgetdefizite in den Griff bekämen. Man könne nicht beliebig die Steuern anheben. Huber rechnet mit steigender Inflation in den nächsten Jahren und rät Anlegern, ihr Vermögen zum Schutz vor der Geldentwertung in Immobilien, Gold und Aktien zu streuen.
Für direktanlage.at sei die Krise ein Chance. "Wir sind gut aufgestellt und können unsere Serviceleistungen vorantreiben", sagte Huber. Für jene Banken, die sich in der Vergangenheit auf das "Gambeln" konzentriert hätten, würde es in den nächsten Jahren schwierig. Die Bankensteuer hält Huber für ein "populistisches Thema". Die Sünden, die im Bankensektor in der Vergangenheit begangen worden seien, hätten nicht österreichische Banken zu verantworten. Die Vermögenszuwachssteuer berge die Gefahr von Wettbewerbsnachteilen, wenn sie nicht auf europäischer oder internationaler Ebene diskutiert würde, meinte Huber.