US-Börsen

Dow erleidet größten Abschlag seit Februar

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Konjunktursorgen um Europa belastet Wall Street.

Die New Yorker Aktienbörsen haben am Donnerstag tiefrot geschlossen. Der Dow Jones reduzierte sich um 334,97 Einheiten oder 1,97 Prozent auf 16.659,25 Zähler. Der S&P-500 Index erlitt einen Abschlag von 40,68 Punkten (minus 2,07 Prozent) auf 1.928,21 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index schlitterte 90,26 Einheiten oder 2,02 Prozent auf 4.378,34 Zähler nach unten.

Die gestrigen Kursgewinne wurden durch die heutigen Kursverluste wieder ausgelöscht. Der Dow Jones erlebte den stärksten Abschlag seit Februar und damit seit über sieben Monaten. Als Grund machten Analysten Konjunktursorgen um Europa aus. Diese könnten das Wachstum in den USA schädigen, bestätigten Marktbeobachter. Ein Händler schürte das Feuer und kommentierte, dass eine Korrektur "fällig" sei. In Bezug auf die US-Wirtschaft bestätigte dieser jedoch, dass diese sich weiter in einem guten Zustand befinde.

Dies bestätigten auch am Donnerstag veröffentlichte Arbeitsmarktdaten. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sanken in der vergangenen Woche überraschend. Im Vergleich zur Vorwoche wurde ein Minus von 1.000 auf 287.000 Anträge beobachtet. Ökonomen hatten dagegen mit einem Anstieg auf 295.000 gerechnet. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt ergab sich damit ein Rückgang um 7.250 auf 287.750 Anträge.

Die Sorgen um die europäische Konjunktur wurden nicht zuletzt durch die Korrektur der Wachstumsprognosen von der Europäischen Zentralbank für Europas größte Volkswirtschaft angeheizt. Deren Präsident Mario Draghi kündigte zudem in einer Rede in Washington an, dass die Eurozone durch Produktivitätssteigerungen an Wachstum kommen müsse.

Unter den Einzelwerten stand die inoffizielle Eröffnung der Berichtssaison zum dritten Quartal im Interesse der Anleger. Alcoa veröffentlichte als erster Konzern seine Quartalszahlen und legte mit einem Gewinnsprung hervorragende Zahlen vor. Trotz Restrukturierungskosten konnte der Aluminiumkonzern unter dem Strich ein Ergebnis von 149 Mio. Dollar vorlegen. Der Umsatz verbesserte sich zugleich von 5,8 auf 6,2 Mrd. Dollar im Quartal. Die Zahlen von Alcoa sind wegen der guten Diversifizierung des Unternehmensgeschäfts ein wichtiger Gradmesser für die Konjunkturlage in den USA. Nach anfänglichen Kursgewinnen drehte die Aktie ganz klar in den roten Bereich und schloss letztendlich trotz der guten Quartalszahlen 4,23 Prozent tiefer.

Einen noch stärkeren Kursverlust verbuchten die Titel von GAP. Weil der Firmenchef Glenn Murphy nach sieben Jahren an der Spitze den Hut nahm, fielen die Titel um 12,48 Prozent. Zur Begründung für diesen Schritt bezog sich der 51-jährige Murphy auf persönliche Beweggründe. Nachfolger soll sein Mitarbeiter Art Peck werden, der bisher für Innovation, Wachstum und Informationstechnologie zuständig war.

Dank Preiserhöhungen steigerte Pepsi seine Prognose für das Gesamtjahr. Dabei konnte der Getränkekonzern vor allem von einem florierenden Snackgeschäft profitieren. Im dritten Quartal wurde ein gestiegener Gewinn um gut 5 Prozent auf 2 Mrd. Dollar gegenüber dem Vorjahr verbucht. Auch der Umsatz legte um 2 Prozent auf 17,2 Mrd. Dollar zu. Die Prognose steigerte der Konzern auf einen Ergebnisanstieg je Aktie von 9 Prozent statt bisher 8 Prozent. Die Titel konnten sich lange Zeit im grünen Bereich halten, schlossen jedoch bei einem Minus von 0,39 Prozent.

Der US-Großinvestor Carl Ican meldete sich zu den Apple-Aktien zu Wort. Die Bewertung sei angesichts der Wachstumsaussichten irrational . Er befand, dass die riesigen Bargeldreserven des Konzerns genutzt werden sollten indem mehr eigene Aktien zurückgekauft werden. Die Apple-Titel reagierten mit einem moderaten Kursplus von 0,22 Prozent und schlossen bei 101,02 Euro.

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