Erste Bank sperrt Visa-Karten

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Wegen Problemen bei einem spanischen Zahlungsdienstleister tauschen in Deutschland derzeit Banken und andere Unternehmen Tausende Kreditkarten aus. Bei den Kunden könnten Daten ausgelesen worden sein. In Österreich hat die Erste Bank begonnen, Inhabern der "Erste Visa Card", die kürzlich in Spanien oder bei einem spanischen Online-Shop eingekauft haben, die Sperre der Karte anzubieten.

Dabei handle es sich um eine "Vorsorgeaktion", in der Erste Bank seien keine Daten gestohlen worden, hieß es am Dienstag auf APA-Anfrage. Die österreichischen Kartendienstleister PayLife und Card Complete haben noch keine Karten ausgetauscht.

Wieviele Kunden nun von der Erste Bank einen Anruf bekommen, wollte das Kreditinstitut nicht sagen. Es gebe eine Vereinbarung mit dem kriminaltechnischen Dienst und internationalen Behörden, die Zahl der Betroffenen nicht bekanntzugeben.

Nur 1 % der Erste-Bank-Kunden mit Kreditkarte besäßen eine "Erste Visa Card". Diese werde von der Bank selbst vertrieben und betreut. Kunden, die ihre Karte präventiv sperren lassen wollen, bekommen kostenlos eine neue. Falls es zu einem Betrugsfall käme, würde ebenfalls die Bank dafür aufkommen.

Der Großteil der Kreditkarten, die in Österreich in Umlauf sind, wird von Card Complete oder PayLife ausgegeben. Beide Anbieter servicieren jeweils rund 1,1 Mio. Visa- und Mastercards. Card-Complete-Chef Heimo Hackel zufolge "brauchen die Kunden keine Sorge haben". Bei derartigen Fällen werden "besondere Regeln ins System eingebaut", damit verdächtige Transaktionen erkannt und verhindert werden können. Noch habe Card Complete keine Karten ausgetauscht, so Hackel.

Auch PayLife verweist auf das "komplexe Monitoring-System". "Wir machen keinen generellen Austausch", sagte eine Sprecherin. Erst bei einem konkreten Verdacht bekämen die Kunden sicherheitshalber eine neue Karte.

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