Erste: Cash und Aktien aus Europa übergewichten

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Die Wertpapier-Experten der Erste Group empfehlen weiterhin eine selektive Vorgangsweise. Übergewichtet werden sollten der Cash-Anteil und Aktien aus Europa.

Den US-Markt halten die Erste-Experten für vergleichsweise teuer. Aktien aus Europa seien an dieser Stelle des Konjunkturzyklus fair bewertet, man sollte aber generell eine neutrale Haltung gegenüber Aktien einnehmen, betont Hans Engel, Erste-Marktstratege für internationale Aktien. Für US-Aktien sieht er mittelfristig wenig Potenzial.

In der Eurozone sollten die Stimmungs- und Frühindikatoren im 3. Quartal aus der Rezession kommen, meinte Rainer Singer, Zins- und Währungsexperte der Erste Group. Jedoch sollte diese Erholung nicht überschätzt werden. Die Wirtschaft befinde sich noch immer nahe dem Tiefpunkt, und es bleibe abzuwarten, ob sich die Nachfrage nachhaltig verbessern könne. Die Erste bleibt bei ihrer BIP-Prognose von -3,6 % in der Eurozone für 2009 und sieht 0,4 % Plus 2010.

Deutliche Beschleunigung in den USA

In den USA würden derzeit alle monatlichen Indikatoren auf eine deutliche Beschleunigung der dortigen Wirtschaft hinweisen - das sei aber großteils auf die US-Schrottprämie und einen verlangsamten Lagerabbau zurückzuführen. Im 2. Halbjahr sei die US-Konjunktur also nur vorübergehend unterstützt, und die Konjunktur könnte sich 2010 wieder abschwächen, wenn auch nicht zurück in die Rezession rutschen, meint Singer.

Der US-Notenbank stehe vor allem Ende 2010 die schwierige Aufgabe bevor, Liquidität im richtigen Ausmaß der Wirtschaft zu entziehen. Heuer werde die Fed hingegen allenfalls geringfügige Änderungen der Geldpolitik vornehmen.

Ob die Krise international restlos überwunden und im Keim erstickt werden konnte, könne jetzt noch nicht wirklich beantwortet werden, so Fritz Mostböck, Leiter des Erste Group Research, laut Unterlagen. Es sei abzuwarten, ob die globalen Liquiditäts- und Zinssenkungsmaßnahmen der verschiedenen Notenbanken gegriffen haben.

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