Zum Verdruss der Branche will die EU jetzt auch Hedgefonds Vorschriften zu einer angemessenen Bezahlung ihrer Manager machen. Die schwedische EU-Ratspräsidentschaft ergänzte den bereits vorliegenden Gesetzentwurf zur Regulierung der Fonds um Leitlinien zur Managervergütung.
"Die Mitgliedstaaten sollen von Managern alternativer Investmentfonds eine Vergütungspolitik verlangen, die keinen Anreiz gibt, übermäßige Risiken einzugehen", heißt es in dem neuesten Entwurf, der am 13.11. vorlag. Die G20 hatten bei ihrem Gipfel in Pittsburgh im September beschlossen, den Banken Vorgaben zu Gehalts- und Bonuszahlungen zu machen.
Hohe Prämien für den kurzfristigen Geschäftserfolg gelten neben Gesetzeslücken und dem Versagen der Aufsichtsbehörden als eine Ursache der Finanzkrise.
Die Hedgefonds-Branche kritisierte den Vorstoß der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft, der bereits mit den anderen Mitgliedstaaten diskutiert ist. "Unsere Branche wurde dazu nicht zur Rate gezogen. Wir haben andere Vergütungsstrukturen als die Banken", sagte Florence Lombard, Geschäftsführerin der Vereinigung Alternativer Investmentmanager.
Der geplante Kodex zur Managervergütung sieht etwa vor, dass 40 % zugesagter Bonuszahlungen für mindestens 3 Jahre auf Eis gelegt werden können. Bonuszahlungen sollen zudem in ausgewogenem Verhältnis zum Grundgehalt stehen.