In gemeinsamen Gesprächen soll zuerst das Ausmaß erörtert werden.
Die Spitzen der Europäischen Union und Japans haben sich bereiterklärt, über ein gemeinsames Freihandelsabkommen zu verhandeln. Zunächst solle in gemeinsamen Gesprächen Umfang und Ausmaß des Abkommens abgesteckt werden, sagte der EU-Delegationsleiter in Tokio, Hans Dietmar Schweisgut, nach dem EU-Japan-Gipfel am Samstag in Brüssel. Konkrete Verhandlungen würden eher nicht mehr in diesem Jahr aufgenommen, das "Scoping" (Sondierung) dauere einige Monate.
Japan will Zollsenkungen
Die europäischen Interessen würden eher im nicht-tarifären Bereich liegen, während Japan auf eine Absenkung der europäischen Zölle dränge, sagte Schweisgut. So habe sich Südkorea durch ein Freihandelsabkommen mit der EU einen besseren Zugang zum europäischen Markt verschafft, was für Japan einen Anreiz darstelle. Schweisgut betonte, dass trotz der Solidarität der Europäer nach dem schweren Erdbeben vom 11. März die EU ihre Handelsinteressen verteidigen werde.
Stärkerer Austausch von Nuklearinformationen
Japan besorgt über Griechenland
Von Japan werde die aktuelle Griechenland-Schuldenkrise sehr aufmerksam und mit Sorge verfolgt, erläuterte Schweisgut. Ministerpräsident Naoto Kan habe beim Gipfel jedoch sein volles Vertrauen in das Krisenmanagement der Europäer zum Ausdruck gebracht. EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy hätten jeden Zweifel am Weiterbestand der Eurozone als "absurd" bezeichnet.