Bilanzvolumen reduziert

Europas Banken kehren USA den Rücken

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Davon profitieren kanadische und japanische Banken.

Europäische Banken haben ihr US-Geschäft seit Ausbruch der Finanzkrise 2007 stark eingedampft. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie der Deutschen Bank hervor. Demnach reduzierten Europas Institute ihr Bilanzvolumen in den USA auf insgesamt 973 Mrd. Dollar (783 Mrd. Euro). Vor der Krise waren es noch über 1,5 Bill. Dollar. Damals kamen 50 Prozent des US-Geschäfts von europäischen Geldhäusern, jetzt sind es nur noch 30 Prozent.

Auch deutsche Banken machen weniger Geschäft jenseits des Atlantiks und haben ihre US-Aktiva auf 267 Mrd. Dollar abgebaut. Das ist der tiefste Stand seit 2004. Vor allem Landesbanken haben sich zurückgezogen.

Der Druck, in Kürze die verschärften Kapitalanforderungen der Aufsichtsbehörden (Basel III) erfüllen zu müssen, treibe die Banken zurück in die Heimat, erklärte Analyst Jan Schildbach. Denn die Institute müssen Kredite künftig mit mehr Eigenkapital unterlegen und überlegen deshalb sehr genau, wo sie Geschäfte machen. Außerdem ist die Refinanzierung in Dollar in der Krise schwieriger geworden.

Davon profitieren der Studie zufolge kanadische und japanische Banken, die ihre Position in den USA stetig ausbauen. Auch Geldinstitute aus Brasilien, Indien und China seien auf dem Vormarsch. Zusammen haben diese Schwellenländer ihre US-Aktiva in den letzten fünf Jahren fast verneunfacht.

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