Im Frühhandel

Europas Leitbörsen ohne klare Richtung

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Einkaufsmanagerindizes im Fokus - Ryanair hebt Gewinnprognosen an.

Nach den starken Kursgewinnen vom Freitag sind die europäischen Leitbörsen am Montag ohne klare Richtung in die Handelswoche gestartet. Der Euro-Stoxx-50 notierte gegen 9.35 Uhr um 0,14 Prozent oder 4,51 Punkte leichter bei 3.108,81 Einheiten.

Der DAX in Frankfurt erhöhte sich indessen um minimale 0,02 Prozent oder 1,92 Zähler auf 9.328,79 Punkte. In London zeigte sich der FTSE-100 mit plus 0,17 Prozent oder 11,16 auf 6.557,63 Punkte.

Die angekündigte Geldschwemme der japanischen Notenbank Bank of Japan (BoJ) hatte die Marktteilnehmer am Freitag überrascht und damit noch für klaren Auftrieb gesorgt. Die BoJ hatte verkündet, die Geldbasis um jährlich 80 Billionen Yen und damit 10 bis 20 Billionen Yen mehr als bisher durch Staatsanleihenkäufe erweitern zu wollen.

Zum Wochenstart rücken vor allem internationale Einkaufsmanagerindizes in den Fokus. Für China fielen die Daten gemischt aus. Während der HSBC-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Oktober von 50,2 auf 50,4 Punkte gestiegen ist, ist der amtliche Einkaufsmanagerindex für die Dienstleister von 54,0 auf 53,8 Zähler gesunken, blieb aber deutlich über der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum angezeigt wird.

In Europa stoßen vor allem die Stimmungsindikatoren für Spanien und Italien stoßen auf Interesse, da es für die beiden Länder keine Vorabschätzungen gibt, schreiben die Analysten der Helaba. In Spanien stand der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Oktober bei 52,6 Punkten. Am Nachmittag steht zudem der Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie auf der Agenda.

Unternehmensseitig blieb die Berichtssaison im Zentrum der Aufmerksamkeit. So hat der irische Billigflieger Ryanair seine Gewinnprognosen erhöht. Für das Geschäftsjahr 2104/15 peilt das Unternehmen einen Nachsteuergewinn von 750 bis 770 Mio. Euro an. Bisher war das Unternehmen von 620 bis 650 Mio. Euro ausgegangen. Grund für den Optimismus sei eine hohe Nachfrage im Winterhalbjahr: In den sechs Monaten bis März würden 2,2 Millionen Passagiere mehr mit Ryanair fliegen als bisher erwartet. Ryanair-Titel zogen an der Börse in London um klare 8,62 Prozent auf 8,25 Pence an.

Die Werbeagentur Publicis (minus 3,22 Prozent auf 53,49 Euro) will nach der gescheiterten Fusion mit dem US-Rivalen Omnicom nun mit einer anderen milliardenschweren Übernahme ihr Digitalgeschäft stärken und den US-Rivalen Sapient für 3,7 Mrd. Dollar in bar kaufen. Die Amerikaner sind auf digitale Werbung spezialisiert und haben 2013 fast zwei Drittel ihres Umsatzes in Nordamerika erzielt. "Das wird Publicis Zugang zu neuen Märkten geben und neue Umsatzströme schaffen", erklärte Publicis-Chef Maurice Levy.

Indessen hat der Schweizer Zementkonzern Holcim, der vor der Fusion mit dem französischen Konkurrenten Lafarge steht, trotz einer Erholung im wichtigen Markt Indien im dritten Quartal 2014 weniger verdient. Der Gewinn ging um 4,7 Prozent auf 447 Mio. Franken zurück. Der Umsatz sank um zwei Prozent auf 5,18 Mrd. Franken. Die Aktien gaben 0,88 Prozent auf 76,55 Schweizer Franken nach.

Im Euro-Stoxx-50 waren Versorger im Frühhandel am unteren Ende des Index zu finden. Enel verloren 2,06 Prozent und GDF Suez fielen um 1,34 Prozent. Die Credit Suisse hat zuvor ihr Kursziel für GDF Suez-Papiere von 20,50 auf 20,00 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Neutral" belassen.

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