Im Frühhandel

Europas Leitbörsen wenig verändert

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US-Arbeitsmarktbericht im Fokus - Versorger-Aktien im roten Bereich.

Im Vorfeld des am Nachmittag erwarteten monatlichen US-Arbeitsmarktberichts bewegten sich die europäischen Leitbörsen am Freitag im Frühhandel nur wenig vom Fleck. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.45 Uhr mit minus 0,15 Prozent oder 5,32 Punkte bei 3.612,89 Einheiten.

Der DAX in Frankfurt stieg 0,06 Prozent oder 7,01 Zähler auf 11.511,02 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 0,14 Prozent oder 9,64 Einheiten auf 6.951,50 Punkte.

Erwartet werden robuste Jobdaten: Ökonomen prognostizieren einen Stellenaufbau außerhalb des Landwirtschaft von 235.000 Stellen und die Arbeitslosenquote soll auf 5,6 Prozent zurückgehen. In der Früh rückten bereits Produktionsdaten aus Deutschland in den Blick. Industrie, Baubranche und Energieversorger stellten zusammen um 0,6 Prozent mehr her als im Vormonat. Damit wurde die Produktion um fünften Monat in Folge gesteigert.

Zum Wochenschluss sammelten sich Versorgertitel im Minus. RWE gaben 1,54 Prozent ab, und Total büßten 1,11 Prozent ein und E.ON fielen um 1,33 Prozent. Angesichts hoher Schulden und schmerzhafter Verluste im vergangenen Jahr treibt E.ON einen möglichen Verkauf seiner Nordsee-Gasförderung voran. Der Energiekonzern habe die Investmentbanker der Bank of America damit beauftragt, bei dem anstehenden Prozess beratend tätig zu werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf Insider. Der Verkauf könnte E.ON rund 2 Mrd. Euro bringen, hieß es.

Ans untere Ende der Kurstafel sackten auch Airbus-Titel mit minus 0,93 Prozent ab. Die Aktien wurden Marktteilnehmern zufolge durch eine Abstufung durch Goldman Sachs belastet. Die Kaufempfehlung wurde gestrichen: die Analysten sehen nach dem zuletzt starken Lauf der Papiere des Luft- und Raumfahrtkonzerns Kursrisiken. Nun lautet das Votum auf "Neutral" bei einem Kursziel von 58 Euro (zuvor 59 Euro).

Abschläge gab es auch bei SAP zu sehen, die Papiere fielen um moderate 0,33 Prozent. Der Softwarekonzern setzt den Umbau innerhalb seiner Belegschaft fort. Von der Veränderung werden erneut gut 3 Prozent und damit mehr als 2.000 der weltweit 74.400 Mitarbeiter betroffen sein.

In London rückten Royal Bank of Scotland (RBS) in den Fokus. Die britische Regierung will ihre Anteile an der Bank möglichst rasch nach der Parlamentswahl verkaufen. Finanzminister George Osborne räumte in einem Interview der "Financial Times" ein, es sei ein Fehler gewesen, die Bank im Jahr 2010 nicht radikal zu restrukturieren. Er wolle die Staatsanteile "so schnell wie möglich wieder loswerden". Am 7. Mai wird in Großbritannien ein neues Unterhaus gewählt. RBS-Aktien gaben im Frühhandel 1,00 Prozent ab.

Indessen steht die Commerzbank steht im Streit um Verstöße gegen US-Handelssanktionen Kreisen zufolge kurz vor einer teuren Einigung. Nach monatelangen Verhandlungen laufe es auf eine Vergleichszahlung von mindestens 1,4 Mrd. Dollar hinaus, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Bloomberg. Commerzbank-Aktien fielen um 0,85 Prozent.

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