Finanzkrise löst Run auf Wiener Zinshäuser aus

Teilen

Die Angst der privaten Anleger vor Wirtschaftskrise und Geldentwertung erweist sich als mächtiger Motor für den Zinshausmarkt. Nach Angaben des nach Eigenangaben größten Maklers in dem Bereich haben in der Bundeshauptstadt im ersten Halbjahr Zinshäuser im Wert von bis zu 0,5 Mrd. Euro den Besitzer gewechselt.

"Wohnimmobilien sind damit zu einer Art Ersatzwährung für Geldanleger geworden", sagt Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting. "Die Käufer sind weniger preissensitiv als im Vorjahr. "Für das zweite Halbjahr 2009 rechnet Pöltl mit weiteren moderaten Preissteigerungen.

Preisanstieg um rund 10 Prozent seit 2008

Die Renditen sind seit dem 2. Halbjahr 2008 im Durchschnitt um rund 0,5 Prozentpunkte gefallen, was einem Preisanstieg um rund 10 Prozent entspricht, schreibt der Immobiliendienstleister. Besonders beliebt seien Zinshäuser in gutem baulichem Zustand und ohne weiteren Ausbaubedarf, geradezu "explodiert " sei die Nachfrage nach erstklassigen Zinshäusern im 1. Wiener Gemeindebezirk.

Da private Zinshauskäufe meist in sehr hohem Maß mit Eigenkapital finanziert werden, sei auch die restriktive Kreditpolitik der Banken in diesem Marktsegment kein größeres Problem. Die sehr niedrigen Zinsen auf dem Geld- und dem Anleihemarkt trügen ebenfalls dazu bei, dass es geradezu einen Run auf das klassische Wiener Zinshaus gebe.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.