Die G-20 verhandeln die Bekämpfung des wirtschaftlichen Ungleichgewichts.
Die G-20-Finanzminister haben bei ihren Verhandlungen zur Bekämpfung des weltweiten wirtschaftlichen Ungleichgewichts am Samstag um eine Einigung gerungen. "Es gibt noch keinen Konsens, aber es geht voran", hieß es am Samstagvormittag aus Diplomatenkreisen in Paris.
Streit über Messung des Ungleichgewichts
Die französische G-20-Präsidentschaft hat fünf Größen vorgeschlagen, um das Ungleichgewicht zu messen. Allerdings stoßen diese Indikatoren nicht bei allen Teilnehmern auf Zustimmung. So ist China laut Diplomaten "zurückhaltend", was die Indikatoren zur Währung und zum Wechselkurs angeht. Auch Brasilien und Russland sollen das Kriterium der Währungsreserven kritisch beurteilen.
Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble hatte bereits am Freitag deutlich gemacht, dass keine falschen Vergleiche gezogen werden dürften. So könne Deutschland bei der Leistungsbilanz nicht mit einem Land verglichen werden, das seine Exporte durch einen künstlich niedrig gehaltenen Wechselkurs erziele, sagte Schäuble mit einem Seitenhieb auf China.
Fünf Größen
Bei den fünf Größen, die in Paris diskutiert werden, handelt es sich neben der Leistungsbilanz um die Währungsreserven, freie Wechselkurse, Schuldenstand und private Sparquote. Das Finanzministertreffen ist das erste unter französischer G-20-Präsidentschaft.