Mit der Lockerung des Bankgeheimnisses ist der Druck auf Österreich seitens internationaler Finanzwächter keineswegs ausgestanden. Brancheninsidern zufolge droht bald sogar noch größeres Ungemach. Die Richtlinien für den Kampf gegen Geldwäsche sollen verschärft werden.
Österreich gilt hier in den Augen mancher als säumig und muss sich gefasst machen, von der OECD-Task-Force gegen Geldwäsche, der FATF, hart ins Visier genommen zu werden. Die FATF ist jene Organisation, auf deren Druck Österreich auch schon die Sparbuch-Anonymität aufgeben musste.
Thema beim G-20-Treffen
Beim Gipfel der G-20-Staaten Ende September in Pittsburgh wird die Schaffung strengerer Regeln gegen Geldwäsche Thema sein. Besonders die USA sollen stark dahinter sein. Hintergrund ist, dass sich im Zuge der Globalisierung die Summe illegal in den Finanzkreislauf eingeschleuster Gelder binnen 10 Jahren weltweit verdoppelt hat.
Sanktionen
Die FATF soll eine Liste von Staaten erstellen, die sich im Kampf gegen Geldwäsche nicht ausreichend kooperativ zeigen. Auf dieser Liste könnte Österreich landen, wenn auf politischer Ebene nicht bald gegengesteuert werde, meinen Experten. Denn die FATF beleuchtet die heimischen Banken – insbesondere wegen ihrer Osteuropa-Verbindungen – genau. Es drohen Sanktionen – im Extremfall könnte das so weit gehen, dass Beziehungen zu österreichischen Geldinstituten als prinzipiell suspekt eingestuft würden.