Gerüchte verteuern Kredite für Griechenland

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In Griechenland hat nach Ostern wieder der graue finanzielle Alltag begonnen: Nach diversen Gerüchten und unbestätigten Informationen stiegen am Dienstag die Zinsen, mit denen sich das Land am Kapitalmarkt Geld leihen kann, wieder an, berichtete der staatliche Rundfunk.

Athen muss nun fast 3,7 Prozentpunkte mehr Zinsen zahlen als Deutschland. Am Montagabend hieß es, Athen wolle von der EU eine Änderung des Notfallplans fordern. Danach sollen die Griechen Kredite nur bei europäischen Staaten und nicht beim IWF aufnehmen, falls das Land sonst keine Kredite mehr bekomme.

Medien berichteten, Athen werde versuchen, Kredite in den USA und in asiatischen Staaten zu bekommen. Andere Quellen berichteten, die Griechen hätten in den vergangenen drei Monaten fast 8 Mrd. Euro ihrer Geldeinlagen-Ersparnisse in die Schweiz, nach Zypern und Großbritannien überwiesen. Die Regierung wollte diese Berichte nicht weiter kommentieren. "Gerüchte", hieß es lediglich aus Kreisen des Finanzministeriums.

An diesem Mittwoch werden Sachverständige des Internationalen Währungsfonds in Athen erwartet. Die Experten wollen mit den Griechen über die Umsetzung ihrer Sparpläne sprechen.

Mit der Einigung der Euro-Staaten vor knapp zwei Wochen auf einen Notfallplan für Griechenland waren die Risikoaufschläge des Landes zunächst etwas gesunken. Der Notfallplan sieht vor, dass Milliarden-Kredite von den Euro-Ländern sowie vom IWF kommen könnten. Allein bis Ende Mai muss Griechenland laut Experten etwa 20 Mrd. Euro Staatsschulden refinanzieren, bis Jahresende werden demnach insgesamt 55 Mrd. Euro gebraucht.

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