Euro-Krise

Goldman-Sachs-Banker fordert EZB-Eingreifen

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Chefvolkswirt warnt vor Rezession in Europa.

Die Finanzkrise führt Europa nach Ansicht des Chefvolkswirts der US-Investmentbank Goldman Sachs geradewegs in den Wirtschaftsabschwung. "Unsere Erwartung ist eine Rezession in Europa, insbesondere im Euroraum.", sagte Jan Hatzius der Nachrichtenagentur dpa in New York. "In Deutschland dürfte die Rezession weniger deutlich ausfallen, in Spanien und Italien dagegen tiefer."

Der aus Deutschland stammende Hatzius rechnet allerdings nicht damit, dass es so schlimm kommt wie in der vergangenen Wirtschaftskrise. "Wenn wir uns den Euroraum anschauen, ist die Wirtschaft 2009 um 4 Prozent geschrumpft, jetzt gehen wir von einem Rückgang um knapp 1 Prozent aus."

Allerdings sei auch ein tieferer Fall möglich: 2012 müssten Italien und Spanien in sehr hohem Umfang Staatsanleihen refinanzieren. Die Frage sei, ob die Länder es schaffen, sich zu vertretbaren Konditionen frisches Geld zu leihen. Wenn nicht, "droht eine Verschärfung der Krise, die dann auch noch zu einer tieferen Rezession führen könnte".

Damit die Krise nicht eskaliert, forderte Hatzius ein stärkeres Eingreifen der Europäischen Zentralbank. Als Vorbild nannte eher das Vorgehen der US-Notenbank Fed. Für die Amerikaner sei Geldpolitik letztlich nicht nur ein Instrument, um die Inflation in den Griff zu kriegen, sondern auch um das Wachstum zu stabilisieren. "In Europa ist man weniger bereit, die Geldpolitik auch zur Steuerung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage einzusetzen."
 

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