Viele Experten halten Schuldenerlass für unumgänglich.
Auch nach dem Reformkompromiss mit der Eurozone ist für Analysten ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Währungsraum nicht vom Tisch. Etwa jeder Dritte hält einen "Grexit" für wahrscheinlich, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage unter 58 Analysten hervorgeht. Das sind zwar deutlich weniger als vergangene Woche, aber immer noch so viele wie Mitte Juni.
Fast alle Experten halten zudem einen Schuldenerlass für unumgänglich, damit das Land wieder auf die Füße komme. "Es wird ziemlich schnell deutlich werden, dass Griechenland die Eurozone verlassen muss, um seine Schulden loszuwerden und seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern", sagte Jonathan Loynes vom Analysehaus Capital Economics.
Auf Kritik stößt die Idee, dass Griechenland zeitweise aus dem Währungsraum ausscheiden könnte. Wenn es möglich sei, dass ein Land den Euroraum verlasse, seine Schulden restrukturiere und dann zurückkehre, dann berge dies das Risiko, dass andere Staaten in wirtschaftlichen Schwierigkeiten folgten, sagte Loynes. "Für sie wäre das eine Option bei Verhandlungen."
Der am Montag mit der Eurozone gefundene Kompromiss sieht vor, dass Griechenland zunächst Reformen auf den Weg bringt. Danach können Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket beginnen.