HRE-Bank braucht noch mehr Staatshilfe

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Die deutsche Krisenbank Hypo Real Estate (HRE) braucht nach Ansicht ihres Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Endres noch mehr staatliche Hilfe als bisher angenommen. "Es würde mich nicht wundern, wenn 10 Mrd. Euro Kapitalspritze für die HRE nicht reichen", sagte Endres der Zeitung "Welt am Sonntag" in Berlin.

Experten hatten den Kapitalbedarf des Immobilienfinanzierers mit Sitz in München auf sechs bis zehn Milliarden Euro geschätzt. Bisher hat sich der Bund mit knapp 3 Mrd. Euro an der HRE beteiligt. Grund für die Befürchtungen sind vor allem die Schwierigkeiten im Immobiliengeschäft, sagte Endres. "Die Bank hat ganz klar ein Solvenzproblem." Daran sei auch der frühere Vorstandschef Georg Funke Schuld. Er habe unter anderem Immobilienkredite in Ländern vergeben, in denen die Bank sich weder auskannte noch vertreten war.

Außerdem seien Kredite an unsichere Finanzinvestoren gegangen. "Zuweilen steht hinter einem Millionenkredit nur eine kleine GmbH mit 100.000 Euro Kapital - und sonst praktisch keine Sicherheit", erläuterte Endres. Die Bank sei also keinesfalls nur durch die Turbulenzen auf dem Markt im September vergangenen Jahres in die Krise geraten. Endres: "Es ist falsch, zu sagen, dass die HRE nur durch die Lehman-Pleite in Schwierigkeiten geraten ist - das war nur der Anlass."

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