HSH Nordbank räumt Fehler ein

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Die angeschlagene deutsche HSH Nordbank hat vor dem Untersuchungsausschuss des Landtages in Kiel deutliche Schwächen im Risikomanagement eingeräumt. "Fehlentwicklungen des Marktes hätten teilweise früher erkannt werden sollen", sagte Chefjustiziar Wolfgang Gößmann. Deshalb sei nicht zum frühestmöglichen Zeitpunkt gegengesteuert worden. "Im Nachhinein sind vor allem Schwächen in der Geschäftsorganisation, dem Risikomanagement sowie in der Rechnungslegung dafür verantwortlich zu machen."

Die Bank wurde nur mit Milliardenhilfen ihrer Hauptanteilseigner Schleswig-Holstein und Hamburg gerettet. 2008 schloss sie mit einem Fehlbetrag von 2,8 Mrd. Euro ab. Die Geschäftsorganisation sei "stark marktorientiert" aufgestellt gewesen, sagte Gößmann. Der Komplexität vieler Geschäfte und dem hohen Grad an Unabhängigkeit der Marktbereiche habe keine optimale organisatorische, personelle und technische Ausstattung gegenübergestanden. "Damit war das Risikobewusstsein in wesentlichen Prozessen aus heutiger Sicht zum Teil zu wenig ausgeprägt."

Aber auch die Rahmenbedingungen hätten sich in einer so nicht vorhersehbaren Weise verändert. "Die HSH Nordbank hat die Finanz- und Wirtschaftskrise organisatorisch und prozessual nicht ausreichend bewältigen können", bilanzierte Gößmann.

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