Das Constantia-Bankenkonsortium hat dem Chef der Immofinanz, Eduard Zehetner, nach monatelanger Diskussion einen Kaufvertrag für die "Bad Bank" vorgelegt. "Es ist jetzt endlich ein Vertragsentwurf zum Kauf der Bad Bank zustande gekommen", sagte Zehetner dem "WirtschaftsBlatt". In die Bad Bank sind alle Forderungen und Risiken der mittlerweile verkauften Constantia Privatbank ausgelagert.
Zehetner will die Bad Bank um einen Euro übernehmen und macht davon eine Beilegung des gesamten Streits abhängig. Bisher haben die fünf Konsortialbanken (unter anderem Erste Group, RZB, UniCredit), die 2008 die gesamte Constantia-Bank aufgefangen haben, die Bad Bank nicht so ohne weiteres hergeben wollen. "Der Vertragsentwurf ist wochenlang zwischen den Banken hin und her gegangen, jetzt haben sie sich auf eine Fassung geeinigt", berichtet Zehetner.
Forderungen und Gegenforderungen
Dem Blatt zufolge sind mittlerweile auch die Banken dafür, reinen Tisch zu machen anstatt jahrelang zu prozessieren. Es geht um ein kompliziertes Konvolut aus Forderungen und Gegenforderungen, die Immofinanz und Constantia Privatbank gegenseitig geltend machen. Mit der ursprünglich ebenfalls in den Streit involvierten Constantia BV, hinter der die ehemalige Eigentümerfamilie rund um Cristine de Castelbajac steht, gibt es dagegen schon eine Einigung. Offen seien da nur mehr kleine Details.
Zufrieden ist Zehetner mit der geplanten Fusion von Immofinanz mit Immoeast: "Die Einspruchsfrist, innerhalb derer Aktionäre die Fusion beanstanden konnten, ist ohne einen einzigen Einspruch zu Ende gegangen". Im Vorfeld hatten einige Aktionäre Widerstand angekündigt. Noch ausstehend ist die Zustimmung der Warschauer Börse (Listing/Delisting). Die Fusion soll nun mit 30. April in Kraft treten, rückwirkend.