IVA bietet Aktionären Ankauf von AUA-Aktien an

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Der Interessenverband der Anleger (IVA) bietet verbliebenen Aktionären der AUA anonyme Vertretung im Kampf gegen den Squeeze-out durch die Lufthansa an. Geboten werden 0,5 Cent, wie von der Kranich-Airline vorgesehen, sowie 90 % des erstrittenen Erhöhungsbeitrages, kündigte IVA-Chef Wilhelm Rasinger an. Der Kostenersatz von 10 % für den IVA sei dabei wesentlich geringer als bei vergleichbaren Angeboten.

Bei einer Übertragung der Aktien an den IVA - bis spätestens 6.12. - würde dieser die Stimmrechte auf der HV vertreten und sich für eine Aufbesserung einsetzen, ohne dass die Aktionäre namentlich bekannt würden, was einigen wichtig sei. Mit "großen Mengen" rechne er nicht, so Rasinger. Insgesamt sind noch rund 3 Mio. von ursprünglich etwa 90 Mio. Aktien draußen.

Der Beschluss zum Squeeze-out soll bei der Sonder-HV am 16.12. fallen. Der IVA hat ebenso wie der kritische AUA-Aktionär Rupert-Heinrich Staller angekündigt, den geplanten Gesellschafterausschluss der Minderheitsaktionäre gerichtlich auf Angemessenheit überprüfen zu lassen. Eine Anfechtung der - voraussichtlichen - Beschlüsse plane er nicht, sagte der Aktionärsschützer, sollte dies ein Aktionär tun, könnte er sich möglicherweise anschließen.

Rasinger bekräftigte seine Kritik am jetzigen Barabfindungsgebot: Das sei ein "unerfreuliches und unwürdiges Finale", einer ansonsten professionellen Übernahme. Der IVA wisse, dass die Anleger aus verschiedensten Gründen das damalige Angebot "gegen jede Vernunft" nicht angenommen hätten, "aus Spekulation, aus Nachlässigkeit oder schlicht aus irrationaler Loyalität.

Die 0,5 Euro je Aktie hätten allerdings "den Charakter einer überzogenen 'Bestrafungsaktion'". Darüber hinaus sei damit unnötigerweise Hedgefonds und notorischen Spekulanten die Tür geöffnet und Unruhe im Kapitalmarkt erzeugt worden. Der Hedgefonds EXchange Investors hat den Aktionären angeboten, über ein Forward Optionsgeschäft 1,5 Euro zu zahlen. Fonds spekulieren in diesen Fällen darauf, dass die Lufthansa letztlich doch noch nachbessert.

Bei einer Prüfung der Barabfindung müssen die Aktionäre laut Rasinger mit mühsamen und jahrelangen Verfahren rechnen, wie die Beispiele VATech/Siemens, oder Bank Austria/UniCredit zeigten.

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