Verhandlungen

Jetzt feilscht auch der Handel um mehr Geld

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Heute beginnen KV-Verhandlungen für 520.000 Handelsangestellte.

Den Fokus legt die Gewerkschaft bei den diesjährigen Gesprächen auf die Anliegen der Frauen. Zentrale Forderung neben einer "kräftigen realen Gehaltserhöhung" ist deshalb die Anrechnung der Karenzjahre als geleistete Berufszeit. Derzeit lassen sich für die Karenzzeit maximal zehn Monate anrechnen.

Außerdem fordern die Arbeitnehmervertreter eine vorgezogene Auszahlung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes. Einen konkreten Prozentsatz nannten die Chefverhandler auf Arbeitnehmerseite, Franz Georg Brantner und Manfred Wolf, wie üblich nicht. Die Arbeitgeber haben der Forderung nach Anrechnung der Karenzzeiten bereits im Vorfeld eine Absage erteilt und betont, dieses Thema könne nicht auf KV-Ebene gelöst werden.

Die Sonntagsöffnung ist laut Gewerkschaft kein Thema. ÖGB-Präsident Erich Foglar schloss aus, dass die Arbeitnehmervertreter einer weiteren Aufweichung der geltenden Regelungen zustimmen würden. Es bestehe jedenfalls kein Bedarf, über die gegenwärtigen Regelungen hinaus zu gehen. Der Sonntag solle frei bleiben, wenn es nicht um Gesundheit, Sicherheit, Freizeit und Unterhaltung bzw. allgemein öffentliches Interesse gehe, so Foglar.

In die KV-Verhandlungen will sich der ÖGB-Chef nicht direkt einmischen. Den Metaller-Abschluss begrüßte Foglar neuerlich. Auch die Forderung von 5,5 Prozent Lohnplus fand er nicht anmaßend. Ziehe man die üblichen Parameter wie Inflation, Produktivitätsentwicklung etc. heran, sei dies sogar ein äußerst moderates Anliegen gewesen.

Der Gewerkschaft wird bei den diesjährigen Gesprächen übrigens ein neuer Chefverhandler auf Arbeitgeberseite gegenübersitzen. Wer, steht noch nicht fest. Neo-Klubchef der Wiener ÖVP und Noch-Handelsobmann Fritz Aichinger verhandelte für die Arbeitgeberseite seit 1984 und war vergangenes Jahr erstmals Chefverhandler.
 

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