Julius Bär setzt auf Asien als zweiten Heimatmarkt

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Der Schweizer Vermögensverwalter will sowohl in der Schweiz als auch im Ausland durch Akquisitionen wachsen und Asien neben dem Schlüsselmarkt Europa zu seinem "zweiten Heimmarkt" aufbauen.

Die Bank, die ihr Asset-Management-Geschäft GAM abspalten und sich auf die Vermögensverwaltung für Reiche konzentrieren will, strebt ab 2012 jährlich ein Nettoneugeld-Wachstum von 4 bis 6 % an.

Die Cost-Income-Ratio soll rund 62 % betragen, hieß es in den Präsentationsunterlagen von CEO Boris Collardi zu einer Investorenveranstaltung. Das Ziel für die BIZ-Kernkapitalquote beträgt 12 % und an der Ausschüttungspolitik will die Bank festhalten: Überschüssiges Kapital soll mittels Dividenden und Aktienrückkäufen an die Aktionäre zurückfließen, wobei Aktienrückkäufe derzeit nicht geplant seien.

Der Börsengang des US-Vermögensverwalters Artio Global Investors hatte Julius Bär und den beiden Artio-Gründern Richard Pell und Rudolph-Riad Younes am Vortag einen Emissionserlös von 650 Mio. Dollar (440 Mio. Euro) in die Kassen gespült. Vor einigen Tagen hatten die Schweizer Interesse am Privatbankgeschäft des niederländischen Finanzkonzerns ING signalisiert. Allerdings dürfte es Bär dabei wohl nur auf den europäischen Teil abgesehen haben. Mit einer Transaktion sei für Oktober zu rechnen, heißt es in mit der Sache vertrauten Kreisen.

Beim Asset-Management-Teil GAM, dessen Aktien ab Oktober separat an der Börse gehandelt werden sollen, hätten sich die Kündigungen durch Kunden verlangsamt, hieß es weiter. GAMs größter Vertriebspartner UBS sehe sich aber weiterhin Herausforderungen gegenüber und dort fließe Geld ab. GAM dürfte 2010 ein Ergebnis in etwa auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2009 erzielen.

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