Keine Bankenkrise durch Osteuropa-Exposure

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S&P-Österreich-Analyst Alois Strasser geht in seiner aktuellen Rating-Entscheidung für Österreich davon aus, dass das große Engagement der österreichischen Banken in CEE zu keiner Bankenkrise und auch keinen bedeutenden Bankenpleiten mehr führen wird.

Die für den Staat aus dem Finanzsektor sich ergebenden Risiken würden abklingen. Trotzdem blieben Risiken für die Banken aufrecht, wenngleich Kreditabschreibungen in Osteuropa teilweise durch das Neuaufblühen schon abgeschriebener Verbindlichkeiten vorübergehend die wirklichen Probleme zudecken würden.

Die Staatsverschuldung wird sich nach Ansicht des Ratingexperten deutlich verschlechtern. Das Budgetdefizit wird 2010 mit 5,5 % des BIP einen Höhepunkt erreichen und bis 2012 nur graduell auf 3,5 % zurückgehen. Dies wird zu einer Staatsverschuldung von 78 % des BIP im Jahr 2012 führen.

Die Staatsverschuldung sollte dann ihren Höhepunkt erreichen und knapp unter 80 % bleiben. Unter der plausiblen Annahme einer jährlichen nominellen 4 % Steigerung des BIP und eines fast ausgeglichenen Budgets über 5 Jahre würde Österreich 1 Jahrzehnt benötigen, um auf die Staatsverschuldungsquote von 63 % von 2008 zu kommen, so Strasser.

Sollte eine klare, konkrete und glaubwürdige Konsolidierungspolitik fehlen, könnte das Rating unter Druck kommen, warnt Strasser. Druck könnte auch von höheren als bisher angenommenen Staatsausgaben für die Rekapitalisierung des Bankensystem hervorgehen. Dies vor allem für den Fall, dass sich Kapitalausstattung durch die Kreditverluste der Osttöchter deutlich stärker als derzeit angenommen verschlechtern sollte.

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