Die Kreditversorgung für österreichische Unternehmen gestaltet sich weiterhin schwierig: Die Kreditvergabepolitik der Banken, insbesondere jener im Firmenkundenbereich, sei durch die Finanzkrise auch im zweiten Quartal 2009 weiter beeinträchtigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Nationalbank in Zusammenarbeit mit der Europäischen Zentralbank (EZB) durchgeführten Umfrage unter Kreditmanagern.
Laut Österreichischer Nationalbank (OeNB) erschwert die internationale Finanzkrise nach wie vor die Refinanzierung der Banken auf dem Geld- und Kapitalmarkt; allerdings in geringerem Ausmaß als in den vorangegangenen Quartalen. Nach Aussagen der befragten Kreditmanager haben die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen zu einer leichten Entspannung beigetragen.
Im Firmenkundengeschäft haben laut Umfrage die österreichischen Banken ihre Kreditrichtlinien zwischen April und Juni 2009 weiter leicht verschärft. Dies sei vor allem auf pessimistische Konjunkturaussichten, aber auch auf branchen- und firmenspezifische Faktoren zurückzuführen, so die OeNB. Für das dritte Quartal 2009 rechnen die befragten Banken mit abermals leicht restriktiver werdenden Standards.
Auch bei den Kreditbedingungen kam es im 2. Quartal 2009 zu einer weiteren leichten Verschärfung. Die Zinsspannen stiegen laut OeNB zum achten Mal in Folge. Darüber hinaus wurden die Sicherheitenerfordernisse, die Fristigkeit der vergebenen Kredite sowie die Zusatz- oder Nebenvereinbarungen für die Kreditnehmer etwas ungünstiger gestaltet. Im Privatkundengeschäft waren laut Umfrage die Effekte der Finanzkrise deutlich weniger spürbar. Die Kreditrichtlinien wurden sowohl für Wohnbaufinanzierungen als auch für Konsumkredite gegenüber dem Vorquartal nur leicht verschärft.